News
Saarland-Rallye: Spannendstes Finale der Geschichte erwartet
Do., 02. September 2010, 12:24 Uhr

Die deutsche Rallye-Meisterschaft erwartet das spannendste Finale ihrer Geschichte: Vor dem Saisonfinale der Serie, das am Wochenende im Saarland stattfindet, haben noch vier Fahrer Titelchancen - darunter auch Lars Mysliwietz.
Sechster Platz würde reichen
„Ja, es stimmt. Mit nur sieben Punkten Rückstand ist alles möglich“, sagt Mysliwietz. „Aber realistisch betrachtet, müssten da schon viele Faktoren passen. Vermutlich zu viele. Skoda-Werkspilot Matthias Kahle benötigt eigentlich nur noch eine Zielankunft.“ Ein sechster Platz im Saarland würde dem Meister von 1997, 2000, 2001, 2002, 2004 und 2005 auf jeden Fall auch den Titel 2010 bringen.
„Für uns wäre es schon genial, Platz zwei zu halten“
Der Grund: In der Rallye-Meisterschaft gibt es zum einen Punkte für die Platzierung innerhalb der Fahrzeug-Kategorie (Division) – und es gibt Punkte für die Gesamtwertung. Dort hat Kahle mit dem Skoda Fabia S2000 (280 PS und Allradantrieb) viel bessere Chancen als Mysliwietz (190 PS, Frontantrieb). „Da muss man realistisch sein“, sagt Mysliwietz. „Für uns wäre es schon genial, Platz zwei zu halten.“ Denn Sandro Wallenwein hängt mit seinem Subaru Impreza und 74 Punkten direkt im Windschatten des Piesbachers – und ist im Saarland immer schnell.
Vor zwei Jahren siegte der Stuttgarter bei der Saarland-Rallye, vergangenes Jahr wurde er Zweiter. Auch er hat damit gute Titelchancen. Besonders brisant: Sandro Wallenweins Bruder Mark ist Teamkollege von Kahle bei Skoda – und könnte das Zünglein an der Waage werden. Keine leichte Aufgabe also für Mysliwietz. Und mit Felix Herbold (Ismaning, Honda Civic) gibt es sogar noch einen vierten Titelrivalen.
Auf dem Plan steht auch die Wertungsprüfung Lebacher Land
Kann der Heimvorteil helfen? Mysliwietz schüttelt den Kopf: „Nein. Alle Fahrer dürfen die Strecke ja vorher zwei Mal abfahren. Und die Wertungsprüfungen ,Wahlener Platte' und ,Steine an der Grenze' sind Klassiker – die kennen alle.“ Auf dem Plan steht auch die Wertungsprüfung Lebacher Land, auf der sich Mysliwietz vor zwei Monaten und vor zwei Jahren überschlug. Mysliwietz lacht: „Ja, die Stellen waren nur 50 Meter auseinander – Gott sei Dank wird genau diese Passage diesmal nicht gefahren.“
Schlaflose Nächte
Der Überschlag bescherte vor allem Co-Pilot und Cheftechniker Oliver Schumacher schlaflose Nächte. Bei zwei Rallyes musste das Team mit einem anderen Auto antreten. Und auch jetzt zittert Mysliwietz noch. „Das Auto ist fertig – bis aufs Fahrwerk. Das ist verschwunden. Wir haben es zur Revision beim Hersteller in Frankreich eingeschickt. Dort ist es vor einer Woche raus und geistert seitdem irgendwo beim Spediteur rum. Hoffentlich ist es bis Donnerstag da.“
Am heutigen Donnerstag findet in der Lebacher Innenstadt ab 18.30 Uhr ein großes Show-Programm mit Testfahrten statt. Die Rallye startet morgen um 17.25 Uhr in Lebach, anschließend steht der Rundkurs in Merzig (18.40 und 21 Uhr) auf dem Programm, es folgt die Wertungsprüfung „Steine an der Grenze“ (19.06 und 21.26 Uhr). Am Samstag gibt es ab 10.40 Uhr acht Wertungsprüfungen. Schlusspunkt ist der Stadtrundkurs in Dillingen (17.42 und 18.50 Uhr).