Nach Entgleisung: Ermittlungsverfahren gegen Neunkircher Oberbürgermeister Aumann eingeleitet
Staatsanwaltschaft leitet offizielles Ermittlungsverfahren gegen Neunkircher Oberbürgermeister Aumann ein
Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen den Neunkircher Oberbürgermeister Jörg Aumann eingeleitet. Das berichtete der „Saarländische Rundfunk“ am heutigen Donnerstagnachmittag (4. Juli 2024) unter Berufung auf Angaben der Strafverfolgungsbehörde. Demnach bestehe ein Anfangsverdacht der Gefährdung des Straßenverkehrs und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Aumann sorgte mit Entgleisung für Schlagzeilen: Unterzuckerung bestätigt
Auslöser für die Ermittlungen sind Entgleisungen des Oberbürgermeisters, die sich am vergangenen Freitag (28. Juni 2024) im Parkhaus des Neunkircher Saarpark-Centers zugetragen haben sollen. Nach einem Streit um einen Parkplatz soll Aumann eine Frau „unflätig beleidigt“, mehrere Autos gerammt und Polizeikräfte handgreiflich angegangen haben. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
Aumann, der seit dem Jahr 2001 Typ-1-Diabetiker ist, befand sich zum Zeitpunkt der Vorfälle nachweislich in einem Zustand akuter Unterzuckerung. Ein alarmierter Notarzt stellte bei dem Neunkircher Oberbürgermeister einen Blutzuckerspiegel von 38 Milligramm pro Deziliter fest. Normale Werte liegen im Bereich von 70 bis 110 mg/dl. Deshalb wird im Rahmen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen auch geprüft, ob der SPD-Politiker im Zeitpunkt seiner Handlungen überhaupt uneingeschränkt schuldfähig war.
Aumann selbst gab an, dass er sich an die Vorfälle nur noch schemenhaft erinnere. „Ich kann mich an den Hergang fast nicht erinnern, weil ich mich medizinisch in einem Ausnahmezustand befunden habe“, so der Neunkircher Verwaltungschef. Bei den Beteiligten hat sich der Oberbürgermeister bereits persönlich entschuldigt.
Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Bericht des „Saarländischen Rundfunks“ vom 4. Juli 2024