Corona-Lage spitzt sich zu: Klinken bereiten schon Patientenverlegungen vor

Die Lage in den Kliniken spitzt sich vielerorts in Deutschland wegen der stark steigenden Zahl von Corona-Patienten deutlich zu. Vor allem im Süden und Osten bereitet man sich in den Krankenhäusern deshalb wieder auf die Verlegung von Patient:innen vor. Im Saarland scheint die Lage aktuell noch vergleichsweise stabil. Aber auch hier gibt es insbesondere personelle Kapazitätsgrenzen:
In vielen Kliniken in Deutschland spitzt sich die Lage auf den Intensivstationen wieder zu. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Waltraud Grubitzsch
In vielen Kliniken in Deutschland spitzt sich die Lage auf den Intensivstationen wieder zu. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Waltraud Grubitzsch

Lage in den Kliniken wegen hoher Corona-Infektionszahlen wieder angespannt

Laut einem aktuellen Bericht der Deutschen Presse-Agentur (DPA) spitzt sich die Lage in den deutschen Kliniken aufgrund der stark steigenden Zahl von Corona-Patient:innen wieder deutlich zu. Demnach seien die Kapazitäten auf den Intensivstationen vielerorts teilweise fast ausgeschöpft. Planbare andere Operationen müssten dadurch verschoben werden. Patient:innen würden laut DPA unter Umständen in ihrer Nähe keine freie Klinik mehr finden.

Verlegung von Patient:innen werden vorbereitet

Dementsprechend müssten sie in andere Städte ihres Bundeslandes gebracht werden. Vor allem im Süden und Osten bereiten sich Kliniken aber auch auf die Verlegung von Patient:innen in andere Bundesländer vor, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Laut einem Bericht der Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ gehe aus einem vertraulichen Bericht der Bundesländer zudem hervor, dass in Bayern und Baden-Württemberg bereits „täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern zum Ausgleich und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit durchgeführt“ werden.

„Personelle Kapazitätsgrenzen“ in den Krankenhäusern

Das Ernüchternde dabei: Es sind keineswegs die fehlenden Hightech-Betten oder die mangelnde Ausstattung, die die Krankenhäuser vor ihre Kapazitätsgrenzen stellen. „Der größte limitierende Faktor, den wir momentan im Krankenhausbereich haben, ist das Personal“, erklärte Stephan Helm, der Geschäftsführer der sächsischen Landes-Krankenhausgesellschaft, gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur. Denn für jedes Intensivbett brauche es eine bestimmte Zahl medizinischen Personals, das man schlichtweg nicht habe.

Krankenhauspersonal arbeitet seit geraumer Zeit an Belastungsgrenze

Auch die Krankenhausgesellschaften anderer Bundesländer berichten von ähnlichen Problemen. Viele Kliniken könnten ihre eigentlich vorhandenen Intensivkapazitäten aufgrund des Mangels an Pflegepersonal nicht mehr vollumfänglich betreiben. Überall komme es in ohnehin schon unterbesetzten Bereichen zu Kündigungen, Arbeitszeitverkürzungen oder internen Stellenwechseln. „Ursache dafür sind die anhaltenden Belastungen des Personals durch die Corona-Pandemie“, so die Krankenhausgesellschaft Niedersachsen.

Saarland stellt „Corona-Ampel auf gelb“

Die Hospitalisierung ist im Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern aktuell noch gering. Dennoch hat die Landesregierung die sogenannte Corona-Ampel inzwischen wieder „auf gelb“ gestellt, wie die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf Gesundheitsministerin Monika Bachmann berichtet. Demnach habe der aktuelle Monitoring-Bericht der Expert:innen-Gruppe des Ministeriums Anlass dazu geboten. Der Monitoring-Bericht berücksichtigt unter anderem auch die Lage in den saarländischen Krankenhäusern.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Recherche
– Bericht der „Saarbrücker Zeitung“