Hans gegen einheitliche Corona-Regeln in Deutschland

In Bayern und Sachsen sind die Corona-Zahlen zuletzt stark gestiegen, im Saarland liegen sie noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Saar-Regierungschef Hans ist wegen der regionalen Unterschiede gegen einheitliche Schutzmaßnahmen für ganz Deutschland.
Gegen bundeseinheitliche Corona-Regeln ist Tobias Hans. Archivfoto: BeckerBredel
Gegen bundeseinheitliche Corona-Regeln ist Tobias Hans. Archivfoto: BeckerBredel

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich in der aktuellen Corona-Lage gegen einheitliche Corona-Schutzmaßnahmen für ganz Deutschland ausgesprochen. Diese machten nach Ansicht von Hans „aufgrund der bundesweit sehr unterschiedlichen Situation keinen Sinn“, teilte Regierungssprecher Alexander Zeyer am Dienstag (9. November 2021) in Saarbrücken mit. Es komme vielmehr darauf an, dass die Länder flexibel auf die pandemische Lage reagieren könnten und dabei auch regionale Unterschiede berücksichtigt würden.

Sprecher: Hospitalisierung im Saarland auf niedrigem Niveau

Die derzeitige Situation beispielsweise in Bayern oder Sachsen lasse sich nicht mit der aktuellen Lage im Saarland vergleichen: Aufgrund der hohen Impfquote sei die Hospitalisierungsquote im Saarland derzeit auf einem niedrigen Niveau. „Deshalb ist es auch richtig und sinnvoll, mit unterschiedlichen Ansätzen darauf zu reagieren“.

Das sei auch Kern des Saarland-Modells, das vor Monaten als langfristiges Steuerungssystem entwickelt wurde und flexibel auf das jeweilige Infektionsgeschehen reagiere – nach dem Motto: „So viele Einschränkungen wie nötig und so viel Freiheit wie möglich“.

Regierung überwacht Lage

Die saarländische Landesregierung überwache die Entwicklung des Infektionsgeschehens sehr genau, sagte Zeyer. Es gebe unter anderem einen täglichen Monitoringbericht, der Inzidenz, Hospitalisierung sowie die Impf- und Testquoten aufschlüssele. Zudem gebe es einen engen Austausch mit Intensivmediziner:innen.

Hans für Bund-Länder-Konferenz

Vor dem Hintergrund des geplanten Auslaufens der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite forderte Hans, dass der Bund es den Ländern auch weiter ermöglicht, mit Maßnahmen auf die Pandemie zu reagieren. Zudem kündigte der Ministerpräsident an, dass er im Rahmen eines denkbaren Bund-Länder-Treffens nicht nur über die aktuelle Corona-Lage, sondern auch über die steigenden Energiepreise sprechen wollen würde.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur