Kusel: Auf Polizisten geschossen, um Wilderei zu verdecken
Auf Polizisten geschossen, um Wilderei zu verdecken
Im Fall der getöteten Polizeikräfte nahe Kusel gibt es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat. Es liegen demnach beispielsweise keine Informationen vor, dass die Verdächtigen Verbindungen in die sogenannte Reichsbürgerszene gehabt hätten, teilten die Ermittler:innen am heutigen Dienstag (1. Februar 2022) bei einer Pressekonferenz mit. Derweil geht die Polizei davon aus, dass beide Tatverdächtige auf die Polizeikräfte geschossen haben, um Wilderei zu verdecken.
Polizei spricht von Kopfschüssen
Die 24 Jahre alte Polizistin sei mit einem Schuss in den Kopf getötet worden. Der 29 Jahre alte Oberkommissar soll mit vier Schüssen getroffen worden sein, davon einer in den Kopf. Er selbst habe 14 Mal geschossen. Die 24-Jährige fast fertig ausgebildete Polizeianwärterin sei arglos gewesen, sie habe womöglich eine Taschenlampe und die Papiere in der Hand gehalten und nicht geschossen.
Staatsanwaltschaft: 32-Jähriger bestreitet geschossen zu haben
Der 32 Jahre alte Tatverdächtige hat nach Darstellung der Staatsanwaltschaft die Wilderei eingeräumt und die Polizeikontrolle sowie die Schüsse geschildert. Er habe aber bestritten, selbst geschossen zu haben, sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen am Dienstag. Die Ermittler:innen gehen nach jetzigem Stand allerdings davon aus, dass beide Verdächtige geschossen haben.
Tatverdächtige nicht vorbestraft
Die beiden Tatverdächtigen waren laut Staatsanwaltschaft nicht rechtskräftig vorbestraft. Der 38-Jährige sei der Polizei aber früher bereits wegen Jagdwilderei und Verkehrsunfallflucht aufgefallen, sagte Kriminaldirektor Frank Gautsche bei der Pressekonferenz in Kaiserslautern. Der 32-Jährige war der Polizei wegen Betrugsdelikten bekannt.
Haftbefehl wegen Mordes
Gegen die beiden 32 und 38 Jahre alten Verdächtigen erging Haftbefehl wegen Mordes, sie sind in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
Getötete Polizistin war am Ende ihrer Ausbildungszeit
Die getötete Polizeianwärterin stand nach Angaben der Ermittler:innen kurz vor dem Ende ihrer Ausbildungszeit. Sie habe alle Ausbildungs- und Trainingseinheiten absolviert, hieß es während der Pressekonferenz in Kaiserslautern. Ein Zivilfahrzeug, mit dem sie und ihr Kollege unterwegs gewesen seinen, werde üblicherweise nicht für Verkehrskontrollen eingesetzt.
Polizeipräsident nach Tod von Polizeikräften: „Tränen in den Augen“
Der Tod der zwei Einsatzkräfte ist nach Worten von Polizeipräsident Michael Denne allen Kolleg:innen sehr nahe gegangen. Er habe am Morgen die Mutter eines der beiden Opfer besucht. „Man hat da schon Tränen in den Augen. Das geht einem sehr nahe“, sagte der Leiter des Polizeipräsidiums Westpfalz. Es habe Beileidskundgebungen aus ganz Europa gegeben. Er habe den getöteten 29-Jährigen persönlich gekannt, sagte Denne. Es sei ein sehr sympathischer Kollege gewesen.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte