Mehr als 300 Menschen demonstrieren in Saarbrücken für Aufnahme von Geflüchteten
Demo in Saarbrücken
Für die Aufnahme von Geflüchteten aus dem nach einem Brand verwüsteten Lager in Moria/Griechenland haben sich am Donnerstagabend mehr als 300 Personen in Saarbrücken stark gemacht. Wie aus einer Mitteilung der Gruppe Seebrücke Saar hervorging, versammelten sie sich zu einer Demo auf dem Tbilisser Platz.
In diesem Zusammenhang kommentierte Tim Schweißer, Pressesprecher der Seebrücke: „Der Brand in Moria war kein überraschendes Unglück, sondern eine vorhersehbare Folge der ekelhaften Abschottung Europas und der Bundesregierung.“
Zur Demonstration aufgerufen hatten die Jusos Saar. Nach eigenen Angaben sollte damit ein Zeichen gesetzt werden, dass Europa kein Ort für Menschenrechtsverletzungen sein dürfe. Laut „SR“ nahmen, neben den Jusos und der Seebrücke, auch die Linksjugend sowie die Jungen Europäischen Föderalisten an der Veranstaltung teil.
Forderung von Seebrücke
Die Forderung von Seebrücke: Eine Evakuierung aller Geflüchteten aus Moria und den anderen Lagern an der EU-Außengrenze sowie eine Unterbringung der Menschen in Sicherheit. Das Angebot von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, 400 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aufzunehmen, bezeichnete die Gruppe als „pure Heuchelei“.
Übernahme von 400 Minderjährigen
Merkel und Macron wollen nach den Bränden in einer gemeinsamen Aktion mit anderen EU-Ländern 400 unbegleitete Minderjährige übernehmen. Die Zahl gilt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur für alle teilnehmenden Länder.
Saarland kündigt Hilfe an
Hilfe hat auch das Saarland angekündigt. Tobias Hans (CDU) bot am Donnerstag (10. September 2020) an, hierzulande unbegleitete Jugendliche und Kinder aufzunehmen. Der Saar-Ministerpräsident twitterte: „Wir dürfen die Menschen in Moria nicht ihrem Schicksal überlassen.“
Verwendete Quellen:
– Mitteilung von Seebrücke Saar, 10.09.2020
– Facebook-Seite der Jusos Saar
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarbrücker Zeitung
– Twitter: Tobias Hans
– Verwendete Fotos: Vivien Huss Fotografie/Vivien Huß