Dreimal Hamlet auf den Bühnen des Saarländischen Staatstheaters

Die Monate Mai und Juni stehen ganz im Zeichen des Klassikers „Hamlet“. Daneben hat das Saarländische Staatstheater weitere spannende Highlights im Programm, von Lesungen über Musicals bis hin zu einem außergewöhnlichen Musik-Tanz-Erlebnis.
Schauspieldirektorin Bettina Bruinier bringt Shakespeares Drama "Hamlet" in einer Neufassung auf die Bühne - mit Michael Wischniowski als Hamlet und Anna Jörgens als Ophelia. Foto: SST/Astrid Karger
Schauspieldirektorin Bettina Bruinier bringt Shakespeares Drama "Hamlet" in einer Neufassung auf die Bühne - mit Michael Wischniowski als Hamlet und Anna Jörgens als Ophelia. Foto: SST/Astrid Karger

Theaterklassiker als „Polit-Krimi“

„Hamlet“ ist ein Klassiker der Theaterbühne. Bereits vor zwei Jahren hatte sich Schauspieldirektorin Bettina Bruinier Shakespeares Drama annehmen wollen, doch durch die Corona-Pandemie musste sie diese Pläne zunächst auf Eis legen. Nun endlich kann die Neufassung auf der Bühne des Großen Hauses bestaunt werden. Bruinier geht dabei der Frage nach, wie nah der über 400 Jahre alte „Hamlet“ der heutigen Zeit voller Krisen, Kriege und Konflikte kommt. Die nächsten Termine: 12., 17. und 23. Mai sowie 23. Juni und 4. Juli.

Die Presse war bislang begeistert: „So stringent als Polit-Krimi hat man Shakespeares Verwirrspiel ‚Hamlet‘ selten gesehen wie jetzt am Saarbrücker Staatstheater“, urteilte die Saarbrücker Zeitung. Und nachtkritik schrieb: „Bettina Bruinier ist eine mutige Inszenierung gelungen, trotz viel Dichte und Nähe zur Vorlage.“ Auch SR 2 KulturRadio war voll des Lobes: „Eine Inszenierung, die das Stück ernst nimmt und es in zeitlose Gegenwart holt. Sie klingt nach. Psychologisch überzeugende Figuren, mächtige Bilder: sehenswert.“

 

Noch mehr Hamlet

Um „Hamlet“ geht es auch im neuen Projekt des Jungen Ensembles und des Jugendtanzensembles des Saarländischen Staatstheaters iMove: Beide Gruppen haben sich sowohl tänzerisch als auch inhaltlich und biografisch mit dem klassischen Stoff auseinandergesetzt und nutzen Hamlets ambivalenten Charakter, um die eigenen Innenansichten zu reflektieren. Die Premiere fand am 29. April in der Alten Feuerwache statt. Eine weitere Vorstellung ist auf den 22. Juni terminiert.

Erst im Februar war die Komponistin Sarah Nemtsov noch zu Gast in der Völklinger Hütte, nun kommt sie mit ihrer neuen Oper „Ophelia“, ihrer dritten großformatigen Oper, ins Große Haus. Nemtsovs Kompositionsstil ist unter anderem als „wildwuchernde Inspiration“ beschrieben und vereint voller Leidenschaft Referenzen von Barock bis Jazz – auch in „Ophelia“ hörbar – sowie eine faszinierende Reihe von außermusikalischen Einflüssen. Die Uraufführung der Oper in zwölf Bildern findet am Samstag, 13. Mai, um 19.30 Uhr im Großen Haus statt.

 

SST Abonnement

 

Ein Abo für jeden Geschmack

Ein Abonnement ist nicht nur zum Verschenken eine gute Wahl: Mit einem Abo gehen zahlreiche Vorteile einher, die das Theatererlebnis noch wertvoller machen. Tatsächlich spart man bares Geld, nämlich etwa 25 Prozent gegenüber dem regulären Einzelkartenpreis! Bei Abos für Minderjährige sind es sogar 60 Prozent gegenüber dem normalen Ticketpreis. Mit dem Abo lässt sich zudem ein Lieblingsplatz für die ganze Saison reservieren. Außerdem gilt der Aboausweis als Busticket: Am Veranstaltungstag haben Abonnenten freie Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln des SaarVV – ab vier Stunden vor der Aufführung bis zum Betriebsschluss. Und nicht zuletzt können die ausgesuchten Termine auf ein anderes Datum verschoben werden – zwei Mal kostenfrei, beim dritten Mal gegen eine kleine Bearbeitungsgebühr.

Es gibt verschiedene Abonnements zur Wahl. Da wäre zum Beispiel das Premieren-Abo, das gemischte Abo, Abos für Schauspiel-, Tanz- und Konzertliebhaber und viele mehr. Die Abo-Reihen sind im Verkauf und können jederzeit erworben werden, entweder online im Webshop oder dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr an der Theaterkasse.

 

Erfahrungen in einer Kommune und ein Monolog in besonderer Kulisse

Der Autor und Filmemacher Thomas Vinterberg verarbeitete seine Erfahrungen, in einer Kommune aufgewachsen zu sein, in seinem 2016 entstandenen Film „Die Kommune“. Vinterbergs Kommune ist das Psychogramm einer alternativen Lebensgemeinschaft. Er sagt selbst: „Im Rückblick ist diese Zeit voller goldener Erinnerungen (…) magnetisch, lebendig, chaotisch, auch schmerzhaft, aber sehr anregend. Und es hat mich als Mensch und Künstler definiert.“ Im Film gründet das Paar Anna und Erek, die neue Impulse in ihrem Leben suchen, mit Gleichgesinnten eine Kommune. Doch Umbrüche, Veränderungen und Neuorientierungen stellen die Gemeinschaft auf harte Proben. Die Premiere des gleichnamigen Theaterstücks findet am Samstag, 3. Juni, um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache statt, eine Reihe weiterer Vorstellungen sind für Juni und Juli geplant.

Auf eine außergewöhnliche Spielstätte darf das Publikum sich bei der Rückkehr der Inszenierung von „Paul oder Im Frühling ging die Erde unter“ freuen. Die Aufführung nach einem Monolog von Sibylle Berg findet in der unterirdischen Burg des Historischen Museums Saar statt. Bernd Geiling spielt den Außenseiter Paul, der schon immer ein distanzierter Mensch war, jedoch in der Pandemie plötzlich bemerkt, dass er die Gesellschaft anderer vermisst. Einsam beginnt er, in Kindheitserinnerungen zu schwelgen … Die beiden Aufführungen sind auf Dienstag, 13. Juni, und Donnerstag, 22. Juni, jeweils um 19 Uhr festgesetzt.

 

Eine Lesung und ein unverwechselbares Tanz-Musik-Ereignis

Die Stiftung Demokratie Saarland, die Lesereihe Böll & Hofstätter und das SR 2 KulturRadio haben am 14. Mai einen besonderen Gast geladen: Autor Nicolas Mathieu („Wie später ihre Kinder“) liest aus seinem neusten Roman „Connemara“. Die Geschichte über die moderne Arbeitswelt zwischen PowerPoint und Open Space, über Neuanfänge und die Ungewissheit in der Mitte des Lebens beginnt um 18 Uhr in der Stiftung Demokratie Saarland. Karten sind bei der Buchhandlung St. Johann erhältlich.

Im vergangenen Herbst wurde das Publikum Zeuge eines ungewöhnlichen Experiments: Eine Künstliche Intelligenz komponierte aus Emotionen und Pulsschlag des Publikums den Remix eines Musikstücks. Martin Hennecke, Komponist und Schlagzeuger des Saarländischen Staatsorchesters, erweitert dieses Projekt nun um das Saarländische Staatsballett. Es wird sowohl ein choreographierter als auch ein improvisierter Teil gezeigt. Für Künstler wie Zuschauer wird „The Privacy of Things“ ein einmaliges und unverwechselbares Tanz-Musik-Erlebnis. Die Premiere ist am Freitag, 12. Mai, um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache, weitere Vorstellungen sind für Mai und Juni geplant.

 

Grieg, Bruckner und Barock in besonderer Atmosphäre

Das 7. Sinfoniekonzert steht im Zeichen zweier völlig unterschiedlicher Komponisten: Anton Bruckner und Edvard Grieg. Und so verschiedenen die beiden waren, wurden für das Konzert zwei Werke ausgewählt, die zur selben Zeit entstanden, nämlich in den Jahren 1868/1869. Griegs „Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 16“ sowie Bruckners „Sinfonie d-Moll ‚Nullte‘ WAB 100“ waren für beide Künstler eine große Herausforderung – Grieg arbeitete das Stück viele Male um und Bruckner erklärte seine Sinfonie später sogar für „ungiltig“. Gast-Solisten beim 7. Sinfoniekonzert am Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr, sind der französische Dirigent Marc Minkowski und die französisch-ungarische Pianistin Suzana Bartal. Wie immer kann ein Shuttlebus für 5 Euro an der Theaterkasse gebucht werden. Abfahrt ist um 10 Uhr am Staatstheater.

 

Mit Marc Minkowski steht beim 7. Sinfoniekonzert einer der renommiertesten französischen Dirigenten am Pult des Saarländischen Staatsorchesters. Foto: SST/Benjamin Chelly

 

Für einen perfekten Start in den Sonntag mit Musik von Mozart, Blacher, Schubert, Süßmayr und Françaix sorgt das 10. Kammerkonzert am Sonntag, 14. Mai, um 11 Uhr im Großen Haus. Ein besonderes (11.) Kammerkonzert erwartet das Publikum auch am Donnerstag, 18. Mai, um 17 Uhr: Nicht nur, dass das Konzert bei dieser Gelegenheit in der Friedenskirche stattfindet, es erklingt auch eine Kooperation zwischen den Musiker*innen des Saarländischen Staatsorchesters und der Stiftung für Alte Musik Saar. Dabei kommen selten gespielte Werke (spät)barocker Komponisten zur Aufführung, wie z. B. die Kompositionen Johann Christoph Pez, die satten Barockklang bieten und in der Moderne wohl noch nie aufgeführt worden sind.

 

Hommage an Rosa von Praunheim und ein Märchen aus dem hohen Norden

Der Film „Die Bettwurst“ von Regisseur Rosa von Praunheim aus dem Jahr 1971 ist heute noch Kult. Im Herbst 2022 wurde das gleichnamige Musical in Berlin uraufgeführt. Grund genug also, „Die Bettwurst. Das Musical!“ auch nach Saarbrücken zu bringen. Die Handlung ist schnell erzählt: Luzi und Dietmar lernen sich kennen und beschließen, gemeinsam ihr Leben zu verbringen. Doch Dietmars kleinkriminellen Komplizen machen der Lebensplanung einen Strich durch die Rechnung und entführen Luzi … Laut und schrill, spaßig und schamlos, rasant und gefühlvoll werden sämtliche Klischees einer Paarbeziehung durch den Kakao gezogen. Premiere ist am Freitag, 2. Juni, um 20 Uhr in der sparte4, weitere Vorstellungen sind auf den 11., 13., 22., 24. und 30. Juni sowie auf den 7. Juli terminiert.

Das Inuit-Märchen „Das Kind der Seehundfrau“ soll im Mai Kinder ab acht Jahren ins überzwerg-Theater am Kästnerplatz locken: Die Kinderoper von Sophie Kassies erzählt in sinnlichen Klangbildern die Geschichte eines kleinen Jungen, der Liebe zu seinen Eltern und der Hoffnung, dass alles gut werden wird. Wie wichtig ist die Musik in diesem berührenden musikalischen Märchen über Zusammenhalt, Liebe und Akzeptanz? Regisseurin Katharina Molitor sagt dazu: „Musik und Gesang stehen für die Sprache der Natur insgesamt, den Klang des Meeres und des Eises.“ Die Premiere der zauberhaften Kinderoper findet am Samstag, 20. Mai, um 15 Uhr statt, weitere Vorstellungen für Mai und Juni stehen bereits fest.

 

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