Saarländisches Staatstheater: Die neue Spielzeit wird gebührend gefeiert
Inhaltsverzeichnis
Das Theaterfest öffnet seine Pforten
Ab 15 Uhr erwartet die Gäste auf nahezu allen Bühnen ein buntes Programm: Ob eine Probe des Saarländischen Staatsballetts, ein Opernduell oder ein „Spielzeitcocktail“, ob die große Technikshow um 17.30 Uhr, das abendliche Promenadenkonzert um 20 Uhr oder die Late Night um 22 Uhr im Großen Haus, langweilig wird es garantiert nicht. Auch für die jungen Zuschauer gibt es mit Theaterschiff, Lesung zum „Lebkuchenmann“, Instrumenten-Parcours, Malaktion und Kinderkonzerten jede Menge zu entdecken.
Übrigens: Es lohnt sich, beim Theaterfest an der Vorverkaufskasse vorbeizuschauen, denn zur Feier des Tages gibt es zwischen 15 und 20 Uhr 25 Prozent Rabatt auf alle Tickets (ausgenommen Gastspiele und Sondervorstellungen, nicht mit anderen Ermäßigungen kombinierbar!). Auch Kurzentschlossene, die sich am Theaterfest noch für ein Abo entscheiden, profitieren von diesem Preisvorteil und erhalten zusätzlich eine Theaterführung inklusive anschließendem Umtrunk gratis dazu. Die Termine für die Führung sind auf den 7., 12. und 28. Oktober terminiert.
Poppiges Theater und subtile Seelenanalyse
Der Schauplatz: ein Kaufhaus. Die Schauspieler*innen: Spielzeuge. Alle fragen sich nach Ladenschluss, warum sie immer noch nicht verkauft wurden und ihrem Daseinszweck, nämlich Freude zu bereiten, nachgehen können. Als sie verschrottet zu werden drohen, ersinnen sie Strategien, wie sie gerettet werden können. Zwischen Imagefindung und Selbstoptimierung buhlen sie verzweifelt um die Gunst der potenziellen Käufer*innen. Das Kammermusical „#Peep!“ besticht mit Popsongs, die ins Ohr gehen, und viel Kreativität. Die Uraufführung findet am Freitag, 15. September, um 19.30 Uhr in der Alten Feuerwache statt, weitere Vorstellungen sind von September bis Januar geplant.

Neu im Schauspielensemble: Lea Ostrovskiy gibt in „Peep!“ ihr Debüt am Saarländischen Staatstheater. Foto: SST/Honkphoto
Tennessee Williams’ preisgekrönter und mehrfach verfilmter Welterfolg „Endstation Sehnsucht“ aus dem Jahr 1947 gilt als ein Meisterwerk der subtilen Seelenanalyse. Regisseur Christoph Mehler haucht dem Klassiker mit seiner bildgewaltigen Inszenierung neues Leben ein: Die gealterte Südstaatenschönheit Blanche sucht Zuflucht bei ihrer Schwester Stella und deren Mann Stanley. Romantische Sehnsucht und sexuelle Begierde, bittere Realität und süße Illusionen prallen aufeinander und führen zur Katastrophe … Premiere ist am Samstag, 16. September, um 19.30 Uhr im Großen Haus, weitere Vorstellungen sind von September bis Dezember vorgesehen.
Kammerkonzerte und Wiederaufnahmen
Freunde der Kammermusik können sich freuen: Der Oktober steht im Zeichen der Kammerkonzerte. Am Montag, 2. Oktober, um 19.30 Uhr rückt das 1. Kammerkonzert die Komponisten Robert Kahn und Günter Raphael in den Mittelpunkt. Trotz ihres großen Renommees gerieten beide durch den Nationalsozialismus in Vergessenheit. Ihre Werke bestechen durch rhythmische Kraft und Energie. Einen Klassiker erwartet das Publikum am Montag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr: Ludwig van Beethovens Septett Es-Dur op. 20, das als Ursprung der großbesetzten Kammermusik an der Grenze zur Orchesterliteratur gilt. Jean Françaix’ Oktett „À huit“ von 1972 ergänzt das Septett und besticht mit musikalischer Leichtigkeit und Humor. Beide Kammerkonzerte finden im Festsaal des Rathauses St. Johann statt.
Neben all den Neuproduktionen gibt es auch eine Reihe sehenswerter Wiederaufnahmen, die wahre Publikumsmagnete waren. Ab Donnerstag, 21. September, dürfen die Zuschauer*innen zum Beispiel wieder Schöffen im „Gerichtssaal“ der Alten Feuerwache spielen. In dem Stück „Terror“ geht es um den Kampfjetpiloten Lars Koch, der ein von Terroristen besetztes Flugzeug mit 164 Passagieren abschießt, das Kurs auf ein mit 70.000 Menschen gefülltes Fußballstadion nahm – gegen den Befehl seines Vorgesetzten. Ist er schuldig oder nicht? Mit seiner Urteilsfindung kann das Publikum aktiv auf den Verlauf des Theaterabends Einfluss nehmen! Tierisch geht es bei „Ich, Akira – Monologstück für einen Hund mit einer Frage“ zu. Verena Bukal als Hündin Akira widmet sich ab Donnerstag, 29. September, ab 20 Uhr in der sparte4 dem Geisteszustand ihres Herrchens Attila Hiltmann. Und wer „Die Bettwurst“ nach Rosa von Praunheims gleichnamigem Kultfilm noch nicht gesehen hat: Ab Donnerstag, 21. September, ist die Aufführung wieder in der sparte4 zu sehen.
30 Jahre SponsorClub des Saarländischen Staatstheaters
Er wird im Herbst 30: der SponsorClub des Saarländischen Staatstheaters. Die Mitglieder haben eine Menge auf die Beine gestellt – und tun dies noch. „Ohne ein gutes Theater ist eine Stadt nicht attraktiv. Theater ist die Basis für die Kultur einer Stadt“, erklärt Detlef Thiery, der Vorsitzende des SponsorClubs des Saarländischen Staatstheaters. Seine Vorstandskollegin Monique Bender fügt hinzu: „Theater ist für mich ein Raum der Reflektion, der verzaubert, bildet und zu Diskussionen anregt.“ Und Prof. Peter Schweitzer, ebenfalls im Vorstand, sagt: „Ich schätze am Theater besonders die hochkarätigen Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt mit ihren verschiedenen Kulturen, die uns bewegende Aspekte des Lebens näherbringen.“ Kein Wunder, dass der SpnsorClub bei so viel Liebe fürs Theater sein mittlerweile 30-jähriges Bestehen feiert. Über 100 Mitglieder geben dem Theater eine motivierende Stimme und verleihen jährlich den SponsorClub-Preis an Künstler*innen.
Dieses Jubiläum wird mit einer großen Operngala gebührend gefeiert. Am Samstag, 14. Oktober, um 20 Uhr tritt die international gefeierte Sopranistin Camilla Nylund im Großen Haus auf. Bei der Gala hat der Weltstar einige ihrer Paraderollen aus dem deutschen Repertoire im Gepäck, aber auch Raritäten wie etwa die Arie „Ebben, ne andrò lontana“ aus Catalanis „La Wally“, die nicht zuletzt durch Beineix’ Film „Diva“ weltberühmt wurde. Schirmherrin der Veranstaltung ist Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes.
Infos zum SponsorClub und Anmeldung unter:
Detlef Thiery, [email protected]
oder Intendanzbüro
Christine ter Braak
Schillerplatz 1, 66111 Saarbrücken
Telefon: (0681) 3092 – 215
Telefax: (0681) 3092 – 325
[email protected]
Theatrale Forschungsreise und Artist in Focus
Das „Kollektiv für angewandte Literatur ULRICHSundGROSCHEN“ nimmt den Mondflug zum Anlass für das Stück „Der lange Weg zum Wissen“, eine theatrale Forschungsreise in die Weiten des menschlichen Gehirns, das am Sonntag, 17. September, um 20 Uhr in der sparte4 Premiere feiert. Was ist Wissen? Wie wird es gespeichert und welche Rolle spielen Emotionen beim Verknüpfen von Synapsen? Ist man dumm glücklicher? – So lauten unter anderem die Fragen, die dabei im Raum stehen und auf eine Antwort warten. Spannend! Weitere Aufführungen finden am 22., 24. und 30. September sowie am 6., 11., 13., 19. und 27. Oktober statt, weitere Termine sind in Planung.
Christian Schmitt ist einer der bekanntesten Musiker, die das Saarland hervorgebracht hat. Der Organist und das Saarländische Staatsorchester unter Leitung von Sébastien Rouland laden am Sonntag, 24. September, um 11 Uhr sowie am Montag, 25. September, um 19.30 Uhr zum 1. Sinfoniekonzert ein. Auf dem Plan stehen Jean Sibelius’ Karelia-Suite op. 11, Samuel Barbers Toccata festiva op. 36 für Orgel und Orchester sowie Charles-Marie Widors Sinfonie Nr. 3 e-Moll op. 69 für Orgel und Orchester. In der Spielzeit 2023/24 ist Christian Schmitt der „Artist in Focus“ und zieht mit seiner musikalischen Kunst alle Register.

Im 1. Sinfoniekonzert stellt sich Organist Christian Schmitt als „Artist in Focus“ der Spielzeit 2023/2024 des Saarländischen Staatstheaters vor. Foto: SST/Uwe Arens
Zirkusspektakel und eine Opern-Soiree
Im Zirkuszelt am Tbilisser Platz erwartet das Publikum zwischen dem 16. September und 15. Oktober Artistik-Theater vom Feinsten. Frédéric Zipperlin, ehemaliges Mitglied des weltbekannten Cirque du Soleil, realisiert gemeinsam mit Anja Krips und seiner Compagnie eine faszinierende Mischung aus Artistik-Theater und Nouveau Cirque. Wagemutige Artisten, sensationelle Newcomer, liebenswerte Clowns und virtuose Musiker machen „Paraiso“ des Cirque Bouffon zu einem Spektakel der besonderen Art voller übersprudelnder Lebensfreude. Karten sind ab sofort an der Vorverkaufskasse des Saarländischen Staatstheaters zu erwerben.
Am Samstag, 7. Oktober, feiert die Oper „Il trittico“ von Puccini Premiere im Großen Haus. Grund genug für Musikdramaturg Benjamin Wäntig, zur Opernsoiree am Donnerstag, 28. September, einzuladen. Die Teilnehmenden können sich auf viele interessante Informationen rund um die Oper, einen Einblick in die Arbeitsabläufe auf der Bühne und sogar einen Blick auf die laufenden Proben freuen. Treffpunkt ist um 18 Uhr im Mittelfoyer des Großen Hauses. Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung unter Telefon (0681) 3092-486 wird jedoch gebeten.
Theaterspaß für den Nachwuchs
Auch für die jüngeren Zuschauer hält die kommende Laufzeit wieder viele tolle Aufführungen bereit. Mit der Premiere des Sitzkissenkonzerts „Der Rattenfänger von Hameln“ startet die Saison für Kinder am Donnerstag, 5. Oktober. Das Stück wird in deutscher wie auch in französischer Sprache aufgeführt und eignet sich für Menschen ab fünf Jahren. Beginn ist um 10 Uhr im Mittelfoyer des Großen Hauses. Weitere Vorstellungen sind auf den 6. und 22. Oktober terminiert. Am Sonntag, 8. Oktober, wartet um 16 Uhr das symphonische Märchen „Peter und der Wolf“ im Großen Haus auf die kleinen Zuschauer ab fünf Jahren. Eine zweite Vorstellung findet voraussichtlich am Donnerstag, 27. Juni 2024, um 11 Uhr statt. Und ab Sonntag, 12. November, wird das Weihnachtsmärchen „Der Lebkuchenmann“ Kindern ab sechs Jahren die Vorweihnachtszeit versüßen.
Übrigens: Seit dem 4. September kann auf der Homepage der VHS Saarbrücken das Programm mit den neuen Theaterkursen abgerufen werden, die spannende Zusatzangebote zum Spielplan in Aussicht stellen. Und ab dem 25. September startet für Kinofans die Filmreihe „Theater & Film“, eine Kooperation zwischen dem Saarländischen Staatstheater und dem Kino Achteinhalb, mit dem Film „Plötzlich im letzten Sommer“. Karten gibt es beim Kino Achteinhalb oder unter Telefon (0681) 3 90 88 80.
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Kontakt
Saarländisches Staatstheater – Vorverkaufskasse
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Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr
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