EU legt 28-seitiges Dokument vor, wie man Pommes möglichst gesund frittiert

Außen knusprig-braun, innen gut durch und weich – so sollen sie ein: frische Pommes oder auch andere Lebensmittel zum Aufbacken. Doch stärkehaltige Rohwaren wie Kartoffeln oder Mehl entwickeln beim Backen, Frittieren, Rösten oder Braten etwas gefährliches: Acrylamid.
Symbolfoto: Pexels (CC0-Lizenz)
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Die Maßnahmen
Um es kurz zu sagen: Je brauner, desto riskanter.
Die Brüsseler EU-Kommission ließ das natürlich nicht ruhen. Mit der ihr bekannten Gründlichkeit legte sie vor kurzem ein siebenseitiges Regelwerk mit sage und schreibe 21-seitigem Anhang vor. Denn die Gefahren lassen sich drosseln, wenn man viele kleine Schritte macht.

So soll der Zuckergehalt des Rohproduktes gesenkt werden, beim Braten, Frittieren und so weiter ist es ratsam, die Hitze gering zu halten, das Endprodukt also nicht wirklich zu bräunen. Außerdem empfiehlt es sich, Kartoffelsorten mit möglichst wenig Stärke zu verarbeiten und weitere Stärke durch Blanchieren oder Einweichen vorher auszuwaschen.

Kontrolle
Bis dahin also alles gut, wäre die Kommission eben nicht die Kommission. Denn um auch wirklich sicher zu gehen, hatten sich die zuständigen EU-Beamten auch noch umfangreiche Nachweis- und Dokumentationspflichten einfallen lassen. So sollten die Küchen, in denen frittiert, gebacken, gebraten oder gegrillt wird, Proben entnehmen und diese analysieren lassen müssen – auf eigene Kosten, versteht sich.

Die EU-Kommission wollte darüber hinaus die zuständigen nationalen Aufsichtsgremien zwingen, sich diese Erkenntnisse der Testlabors anzusehen und notfalls einzuschreiten. Dass es gelegentlicher Prüfungen Ergebnisse bedarf, fanden auch die Fachleute gestern (19. Juli) , appellierten aber an die Kommission, doch eine gebrauchsfreundliche Variante auszuarbeiten. Die Behörde muss sich den Vorschlag jetzt überlegen und dann neu vorlegen.

Mit Verwendung von SZ-Material.