IHK warnt vor vielen Insolvenzen im Saarland – Erwartungen derzeit auf historischem Tiefpunkt
Der extreme Anstieg der Energiepreise belastet die Saarwirtschaft weiter erheblich. Die Erwartungen in der Industrie seien angesichts der Lage derzeit auf einen historischen Tiefstand gesunken, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland am Dienstag (25. Oktober 2022) mit.
Erwartungen historisch niedrig
Nach einer Umfrage rechneten in den nächsten sechs Monaten nur 5 Prozent der Betriebe mit besseren, 30 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die restlichen 65 Prozent gingen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. An der Umfrage im Oktober hatten sich laut IHK rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligt.
Das macht den Saar-Unternehmen zu schaffen
„Der Pessimismus hat vor allem in den Kernbranchen der Industrie wegen der deutlich gestiegenen Geschäftsrisiken nochmals zugenommen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé. Neben der seit längerem bestehenden Rohstoff-, Material- und Personalknappheit kämen ein deutlich höheres und weiter steigendes Zinsniveau sowie fehlende Planungssicherheit hinzu.
IHK warnt vor Insolvenzwelle
„Die Saarwirtschaft ist weiterhin erheblich unter Druck“, so Thomé. Trotz des dämpfenden Effekts der geplanten Entlastungen würden viele Betriebe die auf breiter Front gestiegenen Kosten nicht vollständig auf ihre Kunden überwälzen können. „Die Gefahr einer Insolvenzwelle nimmt damit deutlich zu.“
Thomé fordert Klarheit
Der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte 200 Milliarden Euro umfassende Wirtschaftstabilisierungsfonds sei ein wichtiger Baustein, um den Energiepreisanstieg abzumildern. „Allerdings sind hierin viele Details, wie insbesondere die Ausgestaltung der Gas- und Strompreisbremse, noch nicht hinreichend konkret. Hier braucht es rasch Klarheit“, forderte Thomé.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung der IHK, 25.10.2022