JuLis im Saarland fordern Abschaffung von Tanzverbot am Karfreitag
Tanzverbot an Karfreitag & sechs weiteren „stillen Feiertagen“
An sogenannten „stillen Feiertagen“ gelten im Saarland noch immer sogenannte Tanzverbote. Das Saarländische Sonn- und Feiertagsgesetz untersagt öffentliche Tanzveranstaltungen etwa am Karfreitag, genauer gesagt, „von Gründonnerstag 4.00 Uhr bis Karsamstag 24.00 Uhr“.
Auch an Allerheiligen, dem Volkstrauertag und dem Totensonntag dürfen Menschen im Saarland ab 4.00 Uhr nicht mehr in der Öffentlichkeit tanzen. Darüber hinaus greift das Gesetz an Allerseelen bis 18.00 Uhr, am Buß- und Bettag von 4.00 bis 18.00 Uhr und an Heiligabend von 14.00 bis 24.00 Uhr.
Saar-Jugend-Verbände gegen das Gesetz – mit einer Ausnahme
Das Gesetz stößt seit Jahren immer wieder auf Kritik. Insbesondere Jugend-Verbände von Parteien im Saarland fordern die Abschaffung des Tanzverbotes – die Ausnahmen: die Junge Union und die Jungen Freien Wähler. Woran es bei der Streichung hapert, berichtete die Saarbrücker Zeitung im Vorfeld zu Allerheiligen 2022. Mehr dazu auf saarbruecker-zeitung.de. (Hinweis: Der Beitrag gehört zum SZ+ Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst Ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen.)
JuLis fordern erneut die Abschaffung des Tanzverbotes
Nun sprechen sich die Jungen Liberalen Saar (JuLis) zum Karfreitag erneut klar gegen die Regel aus. „Das Tanzverbot an stillen Feiertagen im Saarland geht klar an der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen im Saarland vorbei“, findet die Landesvorsitzende Verena Blacha.
Der Jugendverband der FDP im Saarland fordere daher eine zeitgemäße Anpassung des saarländischen Feiertagsgesetzes. „Konkret fordern wir die Abschaffung des Tanzverbotes, denn der Staat sollte nicht einschränken, wie die Saarländer ihren Tag verbringen können. Es sollte jeder selbst entscheiden können, ob und wann er feiert.“
Nach Ansicht der JuLis stünden stattfindende Tanzveranstaltungen am Karfreitag Gläubigen auf der Suche nach Ruhe und Einkehr nicht im Weg. „Wer Respekt für bestehende religiöse Traditionen fordert, muss ebenso respektieren, dass sich nicht jeder diesen Traditionen verpflichtet fühlt“, so Blancha.
FDP-Nachwuchs appelliert an Jusos
Die Jungen Liberalen appellieren dabei an die 29 SPD-Abgeordneten, die den Jungsozialist:innen (Jusos) angehören. Diese hätten die Möglichkeit, starken Einfluss auf die Arbeit der SPD-Alleinregierung zu nehmen und damit ihr Wahlprogramm umzusetzen. Auch der SPD-Nachwuchs hatte sich im vergangenen Jahr klar gegen das Tanzverbot ausgesprochen.
Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der JuLis
– Saarländisches Sonn- und Feiertagsrecht
– Saarbruecker Zeitung