Verkauf von Werk in Saarlouis: Verhandlungen zwischen Ford und BYD könnten platzen
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Vizechefin: BYD mehr daran interessiert, eigene Anlagen zu bauen
Die Verhandlungen zwischen dem chinesischen E-Autobauer BYD und Ford über den Verkauf des Werks in Saarlouis könnten ins Leere laufen. BYD sei mehr daran interessiert, eigene Anlagen zu bauen als Fabriken von anderen Firmen zu übernehmen, sagte Vizepräsidentin Stella Li in einem Interview mit „Bloomberg News“ am Dienstag (7. Februar 2023). „Wir konzentrieren uns nicht auf die Anlagen bestimmter Unternehmen“, so Li.
Ford in Gesprächen mit 15 Investoren
Laut „Bloomberg News“ hat Ford Gespräche mit 15 potenziellen Investoren für sein Werk in Saarlouis geführt, darunter BYD. Auch wenn Li versuche, das Interesse an der Übernahme bestehender Automobilanlagen anderer Unternehmen abzuschwächen, gab es laut „Bloomberg News“ in der Vergangenheit auch anderswo Gespräche. So habe BYD im November mitgeteilt, dass es mit dem brasilianischen Bundesstaat Bahia Gespräche über die Übernahme einiger ehemaliger Ford-Werke führe. Im Dezember soll das Unternehmen gegenüber Bloomberg erklärt haben, dass es möglicherweise mehr als ein europäisches Werk für die Produktion von Elektro-Autos ins Auge fasse.
BYD will auch in Deutschland E-Autos verkaufen
BYD baut derzeit eine erste Produktionsstätte außerhalb Chinas in Thailand. Das Unternehmen will künftig auch in Europa E-Autos verkaufen, darunter in Deutschland. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur sollen hierzulande in vier Jahren bereits 120.000 Fahrzeuge verkauft werden.
Kahlschlag bei Ford in Saarlouis
Ende Juni 2022 hatte US-Autobauer Ford bekannt gegeben, dass die Modelle für neue Elektroautos künftig in Valencia und nicht im Saarland gebaut werden sollen. Damit ist der Standort in Saarlouis mit seinen rund 4.500 Beschäftigten nur bis Mitte 2025 gesichert. Dann läuft dort die Herstellung des Verbrenner-Modells Ford Focus aus. Außerdem gelten rund 1.600 Arbeitsplätze bei Zulieferern als gefährdet.
Verwendete Quellen:
– Bloomberg News
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht