In Saarbrücken darf ab sofort nicht mehr auf den öffentlichen Grillplätzen in den Grünanlagen entlang der Saar und an den Grillhütten im Stadtwald gegrillt werden. Das teilte die Landeshauptstadt am heutigen Freitag (2. Juni 2023) mit.
Trockenheit sorgt für erhöhte Waldbrandgefahr
Grund sei die lang anhaltende Trockenheit. In deren Folge könne es durch Funkenflug schnell zu Bränden in den Grünanlagen und im Wald kommen. Der sogenannte Graslandfeuerindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) steht derzeit auf Stufe vier. Sinkt er auf Stufe drei, dürfe wieder gegrillt werden, hieß es aus dem Rathaus.

So sieht der Graslandfeuerindex aktuell (links) und in den Folgetagen aus. Grafik: Deutscher Wetterdienst
Nutzer:innen der Anlagen sollten sich vor dem Grillen über den aktuellen Index informieren. Das geht über die Internetseite des DWD. Außerdem gibt es an den Grillplätzen ein Schild mit den Grillregeln und einem QR-Code, unter dem der Graslandfeuerindex verlinkt ist.
Sonstige Picknicks bleiben erlaubt
Andere Picknicks bleiben in den Grünanlagen und an den Hütten im Wald erlaubt, so die Stadt. Die Menschen sollen ein besonderes Augenmerk auf die „umsichtige Entsorgung von Glasflaschen und Zigarettenstummeln“ legen, da diese häufig die Ursachen für Brände seien, wenn sie achtlos weggeworfen werden. Die Behauptung, dass entsorgte Flaschen oder Scherben Waldbrände auslösen können, ist allerdings seit mindestens 17 Jahren widerlegt. Forscher:innen konnten 2006 selbst unter strengen Laborbedingungen kein Feuer durch Glas entfachen. Ein Großteil der Brände in Deutschland entsteht durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung, so das Umweltbundesamt.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Stadt Saarbrücken, 02.06.2023
– Tanja Müller, Klaus-Peter Wittich, Peter Lex und Wolfgang Durner: Verursacht Glas Waldbrände? (PDF)
– Umweltbundesamt: Waldbrandstatistik der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2021 (PDF)