Rehlinger plädiert für Erhalt des SR – Reform der Öffentlich Rechtlichen sei aber nötig
Rehlinger: Breite Reform statt Infragestellen kleiner Sender
„Alleine das Infragestellen des Saarländischen Rundfunks (SR) und von Radio Bremen ist nicht die Lösung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“, meint die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Ihrer Ansicht nach müsse eine Reform des ÖRR vielmehr alle Anstalten umfassen.
SR sei durch die Nähe zu den Menschen ein Erfolgsmodell
Der SR sei Rehlinger zufolge „ein Erfolgsmodell“. Denn der Sender sei „näher dran an den Menschen“, sehr beliebt und produziere zudem viele Formate kostengünstiger als andere. Eine Fusion kleiner Sender wie dem SR würde vielen Menschen vor Ort demnach „das Identifikationsmerkmal“ nehmen. „Und zwar nur, weil sich die anderen nicht bewegen wollen.“
Einfach die Augen verschließen sei keine Lösung
Kernfrage sei laut der Saar-Ministerpräsidentin: „Hat das System genug Kraft, sich aus sich heraus zu verändern? Und zwar als System und nicht nur, indem es an den Rändern abschneidet?“ Es müsse Reformen in der Breite aller Anstalten geben – also auch beim SR. „Einfach nur die Augen zuzumachen und zu hoffen, dass dieser Sturm vorübergeht, das wird, glaube ich, nicht funktionieren“, so Rehlinger.
Mehr Kooperationen möglich
Eine Option seien etwa mehr Kooperationen zwischen den Sendern. „Man muss auch in die Verwaltungskosten reinschauen, was es dort an Potenzialen für Effizienz gibt“, erklärte sie. Dabei müsse sich der ÖRR die Frage stellen: „Was kann an Synergien gehoben werden, ohne dass es Qualitätsverluste gibt?“
ARD-Chef kündigte Umstrukturierung an
Anfang November hatten der amtierende ARD-Chef und WDR-Intendant Tom Buhrow in einer Rede, die er ausdrücklich nicht in seiner Funktion als ARD-Vorsitzender gehalten hatte, eine tiefgreifende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und einen neuen Gesellschaftsvertrag angeregt. Buhrows Vorstoß stieß auf ein geteiltes Echo. In Deutschland ist Medienpolitik Ländersache. Die Bundesländer legen in Staatsverträgen den Auftrag und die Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fest.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur