Saar-Museum schreibt Geschichte mit erster „Krypto-Konservierung“ von Gemälde

Das Historische Museum Saar hat als Erstes in Deutschland ein Gemälde digital als NFT konserviert. Das monumentale Bild von Anton von Werner bleibt somit auf technische Weise erhalten.
Das Historische Museum Saar digitalisierte als Erstes in Deutschland ein Gemälde als NFT. Foto: Jennifer Weyland
Das Historische Museum Saar digitalisierte als Erstes in Deutschland ein Gemälde als NFT. Foto: Jennifer Weyland

Das Historische Museum Saar hat gemeinsam mit der NFT-Plattform NIFTEE Geschichte geschrieben. Erstmals konservierte ein deutsches Museum ein Kunstwerk als NFT auf der Blockchain.

17 Quadratmeter großes Gemälde renoviert

Das Bild „Ankunft König Wilhelms I. in Saarbrücken“ (1880) von Anton von Werner ist mit 17 Quadratmetern ein echtes „Monumentalgemälde“. Es zeigt unter anderem den Monarchen in einer Kutsche sowie Handwerker, Soldaten und Relikte des Krieges auf der Alten Brücke vor der Kulisse von Alt-Saarbrücken. Die Renovierung dauerte daher mehr als ein Jahr. Bevor erneut der Zahn der Zeit an dem Ölgemälde nagt, wollte das Museum den Zustand bewahren – auf technische Weise.

Aus dem Bild generierte NIFTEE 100 NFT

Das europäische Auktionshaus für NFT-Kunst NIFTEE hilft mit Technologien rund um Blockchain, Ethereum und NFT, Kunst zu schützen und Momentaufnahmen zu konservieren. Das stellten die Projektpartner am 7. Juli in einer „Live-Tokenisierung“ unter Beweis. Aus dem Gemälde generierten die Techniker:innen 100 „Non Fungible Token“. „Wir haben aus dem Gemälde 100 Exemplare gemined, also auf die Blockchain geschrieben. Dazu haben wir das Kunstwerk mit einer komplexen Fotografietechnik digitalisiert“, erklärte NIFTEE-Geschäftsführer Carmelo Lo Porto.

Foto: NIFTEE/Historisches Museum Saar/Frank Seidel

Technologie könnte auch für FCS-Spielerkarten verwendet werden

„Durch die neue Technologie ist es möglich, Kunst zu konservieren„, erklärte Jürgen Barke, der saarländischen Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie. Die „Non Fungible Token“ seien dabei nicht mit einer Kryptowährung zu verwechseln. „Wenn ich Bitcoin gegen Bitcoin tausche, habe ich immer das Gleiche. Ein NFT hat einen nicht austauschbaren Wert.“ In Zukunft könne man die Technologie im Saarland nutzen, um etwa NFT-Spielerkarten für den 1. FC Saarbrücken zu erstellen.

Neue Vertriebsstrukturen und Langzeitarchivierung

Das Wiener Museum Schloss Belvedere hatte bereits Gustav Klimts „Der Kuss“ auf diese Weise digitalisieren lassen, so Dr. Anna-Maria Norekian, Referatsleiterin im Ministerium für Bildung und Kultur. Der Direktor des Historischen Museum Saar, Simon Matzerath, erhofft sich von der Technologie nicht nur neue Vertriebsstrukturen, sondern auch die „Langzeitarchivierung von hoch aufgelösten Digitalisaten von Kulturerbe“.

Verkauf der NFT hat begonnen

Das Museum startete den Verkauf der 100 NFT auf der Website mit einer Live-Verkaufsabwicklung. Das Digitalunternehmen erläuterte den Prozess dabei transparent und schrittweise. Im Vergleich zu anderen Marktplätzen sei die Registrierung bei NIFTEE stark vereinfacht. Zahlen können Käufer:innen per Krypto, Banküberweisung oder PayPal. „Dadurch wird automatisch eine Wallet angelegt, auf die man über die E-Mail-Adresse jederzeit zugreifen kann“, so der technische Geschäftsführer Andreas Braun.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Historischen Museums Saar