Vorträge im Stadtarchiv Saarbrücken: Ein Blick zu den Nachbarn

Zwei Vorträge des Stadtarchivs widmen sich der Großregion: „Metz – eine französische Stadt an der Grenze. Von der Französischen Revolution bis 1945“ am 15. Oktober und „Vernetzungen in Europa: Stadtentwicklung in Luxemburg“ am 24. Oktober.
Graustufenfotografie der grauen Brücke in Luxemburg
Am 15. und 24. Oktober finden im Stadtarchiv in Saarbrücken Vorträge zur Großregion statt. Foto: Unsplash/Eileen Pan
Graustufenfotografie der grauen Brücke in Luxemburg
Am 15. und 24. Oktober finden im Stadtarchiv in Saarbrücken Vorträge zur Großregion statt. Foto: Unsplash/Eileen Pan

Am Dienstag, 15. Oktober, ist Éric Lung, Direktor des Archivs des Départements Moselle (Metz), zu Gast im Stadtarchiv Saarbrücken. In seinem Vortrag in deutscher Sprache führt der Experte der Geschichte Lothringens durch eine ereignisreiche Zeit.

Die Epoche zwischen der Französischen Revolution 1789 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 stellte Metz in den Brennpunkt deutsch-französischer Konflikte und prägte die Grenzregion nachhaltig. Einst eine blühende Metropole im Mittelalter, wurde der Ort zur Festungsstadt und verlor im Schatten des preußisch-deutschen Einflusses an wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Dieser Niedergang wurde durch die Rivalität zu Nancy zusätzlich verstärkt.

Die Kriege von 1870/71, 1914/1918 und 1939/45 hinterließen tiefe Spuren. Durch die Abtrennung von Frankreich und die Eingliederung in das Reichsland Elsass-Lothringen zwischen 1871 und 1918 sowie die erneute Annexion im Zweiten Weltkrieg wurde Metz zu einem Symbol der deutsch-französischen Feindschaft. Besonders die brutale Germanisierungspolitik ab 1940 traf die Bevölkerung schwer und prägte das kollektive Gedächtnis der Region.

Zum Thema „Vernetzungen in Europa: Stadtentwicklung in Luxemburg“ spricht Prof. em. Rainer Hudemann aus Saarbrücken am Donnerstag, 24. Oktober, im Saarbrücker Stadtarchiv. Das heutige Luxemburg, dessen Grenzen seit 1839 bestehen, war zuvor Teil verschiedener Herrschaftsgebiete. Diese vielschichtige Vergangenheit hat einen Nationalstaat geschaffen, der von einer reichen Vielfalt europäischer Einflüsse in Recht, Gesellschaft, Politik und Kunst geprägt ist.

Sie wirken bis heute fort und bilden das Fundament für Luxemburgs bedeutende Rolle in Europa. Die Städte des Landes spiegeln diese facettenreiche Geschichte wider, ihre Spuren sind jedoch oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. Sie erfordern ein tieferes Verständnis der historischen Zusammenhänge, die der Vortrag mithilfe verschiedener Beispiele verdeutlicht.

Die Vorträge finden am 15. und am 24. Oktober um 18.15 Uhr im Stadtarchiv, Deutschherrnstraße 1, statt.

Der Eintritt ist frei.