Saarland will mehr Unterkünfte für Geflüchtete schaffen: Das sind die Pläne

Um künftig mehr Geflüchtete aufnehmen zu können, will das Saarland seine Unterbringungsmöglichkeiten ausbauen. Das sind die Pläne:
Auch im Zuge der Bauarbeiten an der Landesaufnahmestelle in Lebach sollen zusätzliche Plätze für Geflüchtete entstehen. Archivfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze
Auch im Zuge der Bauarbeiten an der Landesaufnahmestelle in Lebach sollen zusätzliche Plätze für Geflüchtete entstehen. Archivfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Saarland will Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete erweitern

Um künftig mehr geflüchtete Menschen als bislang aufnehmen zu können, plant das Saarland, die Unterbringungsmöglichkeiten zu erweitern. Darüber berichtete die „SR 3-Rundschau“ am heutigen Montag (24. Oktober 2022) unter Berufung auf aktuelle Aussagen von Innenminister Reinhold Jost (SPD). Demnach will die saarländische Landesregierung in erster Linie kurzfristige Maßnahmen ergreifen. Die längerfristige Wohnraumbeschaffung für Geflüchtete bleibe Aufgabe der Kommunen.

Mehr Plätze für Geflüchtete im Saarland: Das sind die Pläne

Als erster Schritt soll bereits innerhalb des nächsten Monats ein Containerdorf auf dem Gelände der ehemaligen Halde Duhamel in Ensdorf entstehen. Hier könne man dann kurzfristig bis zu 300 Menschen unterbringen, so das saarländische Innenministerium.

Zahl der Geflüchteten im Saarland durch russischen Krieg stark angestiegen

Rund 16.000 geflüchtete Menschen hat das Saarland in diesem Jahr bereits aufgenommen. Das sind über 3.000 Menschen mehr als bei der sogenannten „europäischen Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 (damals waren es 12.869). Den Hauptanteil der Geflüchteten machen Menschen aus der Ukraine mit rund 13.000 Personen aus. Lediglich knapp 3.000 Menschen stammen aus anderen Gebieten. Wegen des erhöhten Flüchtlingsstroms, der durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entstanden ist, sei es nun dringend notwendig, die Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete im Saarland zu erhöhen, so Innenminister Jost am Montag.

Weitere Plätze für Geflüchtete in Lebach

Im Zuge der ohnehin bereits laufenden Baumaßnahmen an der Landesaufnahmestelle in Lebach sollen bis zur Mitte des Jahres 2023 rund 400 zusätzliche Plätze für geflüchtete Menschen entstehen.

Innenministerium will Hotelräume im Großraum Saarbrücken anmieten

Als weitere kurzfristige Maßnahme plant das saarländische Innenministerium zudem Hotelräume im Großraum Saarbrücken anzumieten. Hier hatte die Landeshauptstadt Saarbrücken bereits im Frühjahr ein Vorbild geschaffen: „Hotel in Dudweiler wird zur Flüchtlingsunterkunft“.

Flüchtlingsunterkünfte im Saarland: Kommunen sollen stärker in die Pflicht genommen werden

Laut Jost würde man mit den geplanten Maßnahmen allerdings nicht die Kommunen von ihrer Aufgaben entbinden, langfristigen Wohnraum für Geflüchtete zu suchen. Hier müssten die Städte und Gemeinden auch weiterhin geeignete Räumlichkeiten finden.

Verwendete Quellen:
– Bericht aus der „SR 3-Rundschau“