Strafanzeige wegen Feier an ehemaligem Gestapo-Lager in Saarbrücken erstattet
In Erinnerung an hunderttausende ermordete Sinti und Roma-Häftlinge fand am Sonntag (2. August) eine Gedenkfeier am ehemaligen Gestapo-Lager Neue Bremm statt. Die Besucher entdeckten dabei allerdings die Hinterlassenschaften einer Feier.
Unbekannte hinterlassen Gedenkstätte vermüllt
Wie der SR berichtet hatten Unbekannte Getränkeflaschen, Handtücher, Unterwäsche und andere Kleidungsstücke an der Gedenkstätte liegen lassen. Die Initiative Neue Bremm erstattet nun Strafanzeige wegen Störung der Totenruhe. Laut Historiker Burkhard Jellonnek auf Facebook sei das Verhalten „respektlos vor den NS-Opfern und ihren Hinterbliebenen“.
Mindestens 82 ermordete Gefangene im Gestapo-Lager
Das Barackenlager Neue Bremm war von 1943 bis Ende 1944 von der Gestapo als erweitertes Polizeigefängnis genutzt worden. Neben Kriegsgefangenen und politischen Gefangenen wurden auch Transporthäftlinge vor der „Verschubung“ in ein Konzentrationslager vorübergehend dort untergebracht. Nachweislich wurden 82 namentlich bekannte Häftlinge im Gestapo-Lager ermordet. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer dürfte höher ausfallen, ist jedoch nicht bekannt.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Eigene Recherche