10 Dinge über den Bliesgau, die ihr noch nicht wusstet
Streuobstwiesen, Mischwälder, Orchideengebiete, ausgedehnte Auenlandschaften: Dass der Bliesgau abwechslungsreiche Landschaften und damit viele tolle Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten in der Natur bietet, ist allgemein bekannt. Aber es gibt noch einiges mehr über den Landschaftszug im südöstlichen Saarland zu wissen. Wir haben für euch zehn Dinge über den Bliesgau recherchiert, die ihr bestimmt noch nicht wusstet.
Offiziell Deutschlands nachhaltigstes Reiseziel
Im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Nachhaltige Tourismusdestination“ wurde die Biosphäre Bliesgau zum nachhaltigsten Reiseziel Deutschlands erklärt. Ins Rennen gegangen waren insgesamt 44 touristische Destinationen in ganz Deutschland. Am Ende machte die Biosphäre Bliesgau das Rennen und wurde von der Jury zum Sieger erklärt – vor dem Allgäu und der Sächsischen Schweiz.
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Mehr als ein Achtel der Fläche des Saarlandes
Die Biosphäre Bliesgau erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 36.152 Hektar. Klingt nach ganz schön viel, oder? Und das ist es auch. Prozentual betrachtet bedeckt das Biosphärenreservat 14 Prozent der Gesamtfläche des Saarlandes. Das entspricht etwa einem Achtel der Landesfläche.
Einzigartiges Orchideengebiet mit großer Artenvielfalt
In Deutschland wachsen fast 60 verschiedene Orchideenarten. Die Hälfte davon könnt ihr im saarländischen Bliesgau finden, genauer gesagt in dem ausgedehnten Orchideengebiet bei Gersheim.
Ein etwa 2,7 Kilometer langer Lehrpfad führt euch einmal quer durch das Gebiet. Unterwegs könnt ihr immer wieder an verschiedenen Infotafeln Halt machen und euch über den Lebensraum, die verschiedenen Orchideenarten und andere Bewohner des Naturraums Bliesgau informieren.
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Seit 2009 offizielle Modellregion der UNESCO
Die Biosphäre Bliesgau ist seit 2009 offiziell eines von 17 UNESCO-Biosphärenreservaten in Deutschland. Von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservate sind Modellregionen und Lernorte für nachhaltige Entwicklung.
Konkretes Ziel der Biosphärenreservate ist die Förderung und Kombination von nachhaltigen Wirtschaftsformen, Naturschutz sowie von Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Auch internationale Kooperation spielt eine wichtige Rolle. Es geht also nicht nur darum, Naturräume und die in ihnen lebenden Tiere und Pflanzen zu schützen.
Eigener Paragraf im Saarländischen Naturschutzgesetz
Das Saarländische Naturschutzgesetz, offiziell auch bekannt als „Gesetz zum Schutz der Natur und Heimat im Saarland“, beinhaltet verschiedene Regelungen zum Schutz regionaler Naturräume. In dem Gesetz ist die Biosphäre Bliesgau mit einem eigenen Paragrafen vertreten.
Paragraf §10 setzt fest, dass das südöstliche Saarland den Status eines Biosphärenreservates hat, welchen Zweck die Biosphäre Bliesgau erfüllt, in welche Zonen sie unterteilt ist und wie diese jeweils zu pflegen und schützen sind. Auch die Gründung eines Zweckverbandes für die Verwaltung der Biosphäre ist hier rechtlich geregelt.
Größte Steinkauzpopulation im Saarland
Der Steinkauz ist eine vom Aussterben bedrohte Art. Der Grund: Durch die immer intensiver werdende landwirtschaftliche Nutzung der Naturräume im Saarland gehen immer mehr Lebensräume verloren.
Seine Lebensräume zu schützen und zu erhalten, ist für den saarländischen Tierschutz deswegen besonders wichtig. Ein bis heute gut erhaltener Lebensraum für den Steinkauz ist der Bliesgau. Hier sind rund 80 Prozent der saarländischen Steinkauzpopulation beheimatet.
Biosphäre Bliesgau ist nicht gleich Bliesgau
Wer die Frage „Wo ist der Bliesgau?“ stellt, meint häufig das gleichnamige Biosphärenreservat. Genau genommen gibt es jedoch einen Unterschied, ob man vom Bliesgau oder von der Biosphäre spricht. Ein Blick auf die Bliesgaukarte zeigt nämlich, dass die beiden Gebiete zwar an vielen Stellen überlappen, im Grunde genommen aber geografisch gesehen nicht dasselbe sind.
So reicht das Biosphärenreservat im Unterschied zum traditionell als Bliesgau bekannten Landschaftszug bis zum Homburger Becken und umfasst so auch große Teile der Waldgebiete rund um Kirkel und St. Ingbert. Dafür reicht der Bliesgau an sich viel weiter in den Süden und umfasst sogar Landschaftsteile im benachbarten Frankreich.
Über 130 regionale Produkte
Das Biosphärenreservat Bliesgau ist eine saarländische Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Dazu gehört auch die Förderung und der Vertrieb regionaler Produkte. Über die Initiative „Bliesgau-Regal“ werden mittlerweile insgesamt 137 Produkte von verschiedenen Höfen, Manufakturen und Herstellern aus der Region vertrieben. Die vollständige Übersicht gibt es im Online-Shop des Bliesgau-Regals.
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Die wohl kleinste Burg im Saarland
Wer ein klein wenig wachsam ist, wird im Saarland an vielen Stellen alte Burgen erkennen – oder zumindest das, was von den einst stattlichen Anlagen noch übrig ist. Dass eine Burg jedoch nicht immer riesengroß und beeindruckend sein muss, zeigt die Merburg in Homburg-Kirrberg.
Von den Aufbauten ist zwar heute nichts mehr übrig, aber die Reste der Burgmauer und des ehemaligen Turms sind auch heute noch gut zu erkennen. Das macht die Burg zu einem interessanten, wenn auch recht versteckten Ausflugsziel im Bliesgau.
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Abschnitt des Jakobswegs führt durch den Bliesgau
Dass man im Bliesgau wunderbar wandern kann, ist allgemein bekannt. Die Vielzahl der Premium- und Themenwanderwege bietet sowohl erfahrenen Wanderern als auch allen, die nur gelegentlich die Wanderschuhe schnüren, jede Menge Möglichkeiten.
Aber wusstet ihr auch, dass ihr im Bliesgau sogar auf dem Jakobsweg pilgern könnt? Tatsächlich führt ein Teilabschnitt der Pilgerroute zwischen Hornbach und Metz geradewegs durch den Bliesgau. Zur Auswahl stehen zwei verschiedene Routen: einmal die Nordroute (Hornbach – Blieskastel – Heckendalheim – St. Arnual) und einmal die Südroute (Hornbach – Medelsheim – Gräfinthal – Bad Rilchingen-Hanweiler).
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Verwendete Quellen:
– eigene Recherche