Saarländische Spezialitäten: Rezepte, Restaurants, Zutaten und mehr
Deftig, simpel, wie bei Oma … So oder so ähnlich würden wohl viele die saarländische Küche beschreiben. Eine Portion Mehlknepp oder Dibbelabbes weckt bei vielen Erinnerungen an Kindheitstage und sorgt für einen Anflug an Nostalgie.
Das Essen im Saarland ist aber auch für viele Außenstehende ein faszinierendes Thema, und ein Abstecher in die saarländische Food-Szene ist bei jedem Besuch und jedem verlängerten Wochenende im Saarland ein Muss.
Wir geben euch einen Überblick über saarländische Spezialitäten, damit ihr nicht völlig unvorbereitet in euer kulinarisches Abenteuer startet.
Saarländische Spezialitäten: Dibbelabbes, Lyoner und Co.
Es gibt eine ganze Reihe typisch saarländischer Gerichte. Einige davon sind jedoch bekannter als andere – vielleicht sogar fast schon ikonisch. Wir stellen euch die Klassiker der saarländischen Küche vor.
Dibbelabbes: Saarländische Spezialität aus dem „Dibbe“
Was kommt raus, wenn man Kartoffeln, Dörrfleisch, Eier und Lauch zusammen in einen gusseisernen Topf wirft und zusammen erhitzt? Nun, im Saarland nennt man das Resultat Dibbelabbes.
Der Name der Spezialität ist eine Kombination der saarländischen Wörter „Dibbe“, was so viel wie Topf bedeutet, und „Labbes“, also Lappen, einer Anspielung auf die flache, breite Kartoffelmasse, die beim Braten den gesamten Topfboden bedeckt.
Bibbelsches Bohnesupp: Die Suppe mit dem gewissen Etwas
Bohnensuppe allein wäre ein viel zu langweiliger Name für die saarländische Spezialität, bei der klein geschnittene grüne Bohnen zusammen mit Kartoffeln, Suppengrün und weiteren frischen Zutaten im Topf landen.
Also kommt im Saarland einfach der Zusatz „Bibbelsches“ dazu und fertig ist die Suppe. Zumindest fast. Immerhin darf ein guter Schuss Maggi nicht fehlen. Was am besten dazu passt? Natürlich ein Stück original saarländischer Quetschekuche.
Lyonerkuchen: Nicht süß, aber deswegen nicht weniger lecker
Optisch vielleicht annähernd ähnlich, aber von den Zutaten her weit vom Dibbelabbes entfernt ist diese saarländische Spezialität: der Lyonerkuchen. In den deftigen „Kuchen“ kommen Lyoner, Ei, Mehl, Käse und Lauch. Dann noch mit Gewürzen abschmecken und ab in den Backofen. Übrigens nicht zu verwechseln mit der Lyonerpfanne.
Schwenker: Das Königsgericht des Sommers (und Winters)
Kaum eine saarländische Spezialität ist über die Landesgrenzen hinaus so bekannt wie der Schwenker. Welches saarländische Essen kann schon von sich behaupten, die namensgebende Kraft einer eigenen Grillart und der Person, die auf diese Art grillt, zu sein? Richtig, das kann nur der Schwenker sein.
Mariniertes Schweinefleisch geschwenkt über offenem Feuer. Bei diesem Anblick läuft den meisten nicht-vegetarischen Saarländer:innen wohl das Wasser im Mund zusammen. Dazu noch ein kaltes Bier und eine Portion Kartoffelsalat und der Sommerabend ist gerettet.
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Saarländische Spezialitäten: Klöße in allen nur erdenklichen Formen
In der saarländischen Küche findet man gleich mehrere Gerichte, die als Hauptbestandteil unterschiedliche Variationen von Klößen enthalten. Hier ist eine Übersicht typisch regionaler Gerichte, bei denen etwas Kloßartiges auf dem Teller landet.
- Gefillde: Gefillde sind Kartoffelklöße, die mit einer Mischung aus rohen und gekochten Kartoffeln zubereitet und mit Leberwurst oder Hackfleisch gefüllt werden. Sie werden traditionell mit Sauerkraut und einer Speckrahmsoße serviert.
- Hoorische: Auch Hoorische werden klassisch mit einer kalorienreichen Speckrahmsoße gegessen. Ähnlich wie Gefillde handelt es sich auch bei Hoorischen um Kartoffelklöße. Allerdings haben Hoorische eine längliche Form. Da sie neben gekochten auch rohe, geriebene Kartoffeln enthalten, ist ihre Oberfläche eher rau und uneben. Daher auch der Name „Hoorische“ (also „Haarige“).
- Mehlknepp: Die dritte kloßartige saarländische Spezialität, die ihr kennen solltet, sind Mehlknödel (oder, wie der Saarländer sagt, Mehlknepp). Im Unterschied zu Gefillden oder Hoorischen kommen Mehlknödel bei der Zubereitung ohne Kartoffeln aus. Stattdessen kommen hier nur Mehl, Eier und Milch in den Teig. Klassisch serviert mit Kartoffeln, Apfelmus und Speckrahmsoße (in dieser Kombination bekannt als „Geheirade“) sind sie ein Hochgenuss für alle, die im Saarland aufgewachsen sind.
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Saarländische Spezialitäten: Restaurants mit regionaler Küche
Auch wenn sie häufig mit recht einfachen (und vor allem preiswerten) Zutaten zubereitet werden, sind einige saarländische Gerichte recht aufwändig in der Zubereitung. Kein Wunder also, dass viele einen Besuch im Restaurant vorziehen, wenn sie Lust auf Dibbelabbes, Hoorische und Co. haben.
Aber welche Restaurants im Saarland bieten überhaupt saarländische Spezialitäten an? Nun, die gute Nachricht ist, dass ihr in so ziemlich jedem saarländischen Landkreis Lokale findet, die saarländische Gerichte auf der Speisekarte haben. Unter den Restaurants im Landkreis Neunkirchen gilt zum Beispiel Stumm’s Brauhaus als saarländisches Spezialitäten-Restaurant. Bei den Saarlouiser Restaurants hat unter anderem das Kartoffelhaus saarländisches Essen auf der Karte.
Auch in Saarbrücken gibt es gleich mehrere Restaurants, die typisch saarländisches Essen auf der Speisekarte haben. Dazu gehören unter anderem das Gasthaus Zum Stiefel, das Lokal La Bastille am St. Johanner Markt und das Restaurant Tabaksmühle am St. Arnualer Tabaksweiher.
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Landfrauen Saarland: Rezepte aus der saarländischen Küchenbibel
Dibbelabbes, Lyonerpfanne, Hoorische … Ihr wollt unbedingt selbst mal saarländische Spezialitäten kochen, aber die Rezepte fehlen euch noch? Dann solltet ihr unbedingt mal beim Landfrauenverband Saarland vorbeischauen.
Die Landfrauen setzen sich intensiv mit der saarländischen Küche auseinander und sammeln traditionelle Rezepte. Von verschiedenen Kreisverbänden und Ortsvereinen gibt es eigene Kochbücher mit typischen Gerichten der Region. So gibt es beispielsweise für den Landkreis St. Wendel ein Kochbuch, das die Alltagsküche der Region vorstellt und passende Rezepte liefert.
Wo kann man saarländische Spezialitäten kaufen?
Im Saarland gibt es zahlreiche Hersteller und Manufakturen, die lokale und regionale Produkte verkaufen. Da kommt es nur darauf an, was ihr genau sucht. Einen Ring Lyoner könnt ihr zum Beispiel in jeder Metzgerei und in so ziemlich jedem Lebensmittelgeschäft kaufen.
Wer Lust auf frisch zubereitete Gerichte der saarländischen Küche hat, der wird um einen Restaurantbesuch wohl nicht herumkommen. Denn Leckereien wie Dibbelabbes, Hoorische und Co. gibt es leider nicht fertig abgepackt zu kaufen.
Alternativ kann sich je nach Jahreszeit auch ein Besuch auf einem der vielen saarländischen Weihnachtsmärkte oder einem der unzähligen sommerlichen Feste im Saarland lohnen. Auch dort gibt es in der Regel zumindest eine Auswahl saarländischer Spezialitäten.
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Saarländisches Essen: Häufig gestellte Fragen
Die saarländische Küche ist ein Thema, das vielerorts großes Interesse weckt. Dementsprechend häufen sich auch die Suchanfragen bei Google rund um saarländisches Essen. Wir haben für euch die häufigsten Fragen herausgesucht – natürlich gleich mit der passenden Antwort.
Welches Essen ist typisch für das Saarland?
Saarländisches Essen ist traditionell recht schwer und wird in der Regel mit günstigen, gut haltbaren Zutaten gekocht. Häufig kommen dabei Kartoffeln, Speck und Lauch zum Einsatz. Typische Gerichte der saarländischen Küche sind Dibbelabbes, Hoorische mit Specksoße, Bibbelsches Bohnesupp und Mehlknepp. Und natürlich dürfen auch Lyoner und Maggi, das saarländische Universalgewürz, nicht fehlen.
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Wie heißt eine saarländische Spezialität aus Schweinefleisch?
Eine typisch saarländische Spezialität, die mit Schweinefleisch zubereitet wird, ist natürlich der Lyoner. Die im Ring verkaufte Fleischwurst ist fester Teil der saarländischen Küche und landet entweder kalt als Aufschnitt auf dem Brot oder warm, entweder gegrillt oder als Teil einer leckeren Lyonerpfanne, auf dem Teller. Und auch Schwenker sind traditionell vom Schwein.
Wie heißt Fleischwurst im Saarland?
Auch hier ist die Antwort wieder Lyoner. Der „saarländische Lyoner“ ist mittlerweile sogar als geografische Ursprungsbezeichnung geschützt. Der Lyoner aus dem Saarland zeichnet sich durch seine unverkennbare Ringform aus.
Wo kann man im Saarland gut essen?
Im Saarland gibt es viele gute Restaurants. Einige davon sind sogar so gut, dass sie vom Guide Michelin mit einem beziehungsweise zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Zu den aktuell sieben Sterne-Restaurants im Saarland gehören das midi in St. Ingbert, das Restaurant Kunz in St. Wendel, das Hämmerle’s in Blieskastel und das Louis in Saarlouis.
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Verwendete Quellen:
– eigene Recherche