Eifeler nackt in der Badewanne erschlagen – Landgericht Trier fällt Urteil

Mitte Januar dieses Jahres wurde ein 56 Jahre alter Eifler auf brutale Weise in seiner Badewanne von zwei Männern erschlagen. Nun hat das Landgericht Trier ein Urteil gegen die Männer festgelegt:
Die beiden wegen Mord an einem Mann aus der Eifel angeklagten Männer (l, 3.v.r) stehen vor der zweiten Hauptverhandlung im Gerichtssaal des Landgerichts Trier. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
Die beiden wegen Mord an einem Mann aus der Eifel angeklagten Männer (l, 3.v.r) stehen vor der zweiten Hauptverhandlung im Gerichtssaal des Landgerichts Trier. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Wegen Mordes verurteilt

Knapp zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 56-Jährigen im Eifelort Hersdorf sind zwei Männer vor dem Landgericht Trier wegen Mordes verurteilt worden. Der 21-Jährige erhielt eine Jugendstrafe von 13 Jahren, der 27-Jährige eine lebenslange Gefängnisstrafe. Das Gericht stellte zudem bei beiden die besondere Schwere der Schuld fest.

In der Badewanne erschlagen

Die Serben hätten den Mann Mitte Januar heimtückisch und aus Habgier in seiner Badewanne in dessen Haus erschlagen, sagte der Vorsitzende Richter Günther Köhler am Dienstag (5. Dezember 2023). Er sprach von einer „besonders brutalen Tat“: Das Duo habe mit einem Radmutternschlüssel zwölfmal auf den Hinterkopf des Mannes eingeschlagen. Dieser sei völlig arg- und wehrlos gewesen.

Sexuelles Interesse wurde vorgetäuscht

Denn er hatte in diesem Moment nackt in der Badewanne im Wasser gekniet und mit Sex gerechnet. Die beiden Männer hatte er zuvor am Tag im nordrhein-westfälischen Remscheid an deren Wohnort abgeholt, nachdem ein sexueller Kontakt übers Internet angebahnt worden war. Die Männer hätten ihr sexuelles Interesse aber nur vorgetäuscht, sagte Köhler.

Tötungsvorsatz kam vor Ort

Ziel sei von Anfang an gewesen, den 56-Jährigen auszurauben, sagte Köhler. Der Tötungsvorsatz sei dann aber erst vor Ort entstanden. Zuvor hätten sie zusammen zu Abend gegessen und Bier getrunken. Dann sei man nach oben ins Badezimmer gegangen, wo der Eifeler sich ausgezogen habe. Die Angeklagten hätten Teelichter angezündet, um eine romantische Stimmung zu erzeugen. Dann kam es zur Tat.

Festnahme in Remscheid

Danach hatten die Männer das Haus des Opfers durchsucht und zwei Tablets, einen Laptop und 300 Euro Münzgeld im Kofferraum des Autos des Opfers deponiert. Die Flucht gelang ihnen aber nicht, sie fuhren sich im Matsch fest. Sie flüchteten zunächst zu Fuß, dann mit einem Taxi und später mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Nordrhein-Westfalen. Rund zehn Tage nach der Tat wurden sie in Remscheid festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

DNA bestätigten Täter

An der Täterschaft der Männer gebe es keine Zweifel, sagte Köhler. Es seien DNA-Spuren der Täter unter anderem auf Biergläsern gefunden worden. Zudem habe eine Videoaufnahme aus einer Bank in Gerolstein vorgelegen, die die Männer nach der Tat bei vergeblichen Versuchen zeige, mit der EC-Karte des Opfers Geld abzuheben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Betrug an weiteren Opfern

Der 21-Jährige sei schon länger auf Singlebörsen und in Foren im Netz unterwegs gewesen, um die Betrugsform des „Romance Scamming“ zu betreiben, sagte Köhler. Er habe es dabei stets auf alleinstehende, ältere Männer abgesehen. Auf seinem Handy seien knapp 1.400 Chats festgestellt worden, bei denen die Konversationen stets nach einem festgelegten Muster abgelaufen seien.

Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur