„Mit zehn oder elf habe ich alles geschossen, was bei uns rumlief“: S. (39) schildert Jagd-Leidenschaft

Im Polizistenmord-Prozess hat der Hauptangeklagte ausführlich über seinen Lebenslauf und seine Leidenschaft für die Jagd ausgesagt:
Unbenannt
Unbenannt

Angeklagter im Polizistenmord-Prozess schildert Jagd-Leidenschaft

Der Mordprozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizeikräfte nahe Kusel geht heute weiter. Mittlerweile hat der Hauptangeklagte Andreas S. (39) über seinen Lebenslauf und seine Leidenschaft für die Jagd ausgesagt.

Er habe bereits im Alter von sechs Jahren das Schießen von seinem Vater beigebracht bekommen. Ein Freund des Vaters habe ihn dann einige Jahre später das erste Mal auf Wildschweine schießen lassen. „Mit zehn oder elf habe ich alles geschossen, was bei uns rumlief“, sagte der aus Neunkirchen stammende Mann am heutigen Montag (4. Juli 2022) vor dem Landgericht Kaiserslautern.

Prozess um Polizistenmord bei Kusel: Nebenangeklagter belastet Andreas S. schwer

Mit 16 Jahren habe er dann offiziell den Jagdschein gemacht. Allein im ersten halben Jahr danach habe er bei seinem Onkel 48 Rehe geschossen. „Mir hat das gefallen“, sagte er. Vor Gericht sagte der Angeklagte zudem aus, er habe sich beim Nachladen später eine besondere Technik angeeignet, „weil ich schnell sein wollte“.

Hintergrund

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen vor, Ende Januar eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizeikommissar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken.

Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen. Einem 33 Jahre alten Komplizen wirft die Anklagebehörde versuchte Strafvereitelung vor. Er soll beim Spurenverwischen geholfen haben. Der Prozess startete am 21. Juni. Im Laufe der Sitzung wurden am Montag noch Aussagen aus der Gerichtsmedizin erwartet.

Alle bisherigen Artikel zu den Polizistenmorden findet ihr an dieser Stelle.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur