Polizistenmord-Prozess: Richter begibt sich mit VR-Brille an virtuell nachgestellten Tatort
Tatort im Polizistenmord-Prozess virtuell nachgestellt
Der Prozess um zwei getötete Polizeikräfte nahe Kusel geht am heutigen Donnerstag (7. Juli 2022) weiter. Das Landgericht Kaiserslautern machte sich jetzt virtuell ein Bild vom Tatort. Dafür hatten Expert:innen vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und vom Bundeskriminalamt ein 3D-Modell entwickelt, das mittels Virtual Reality (VR) „begehbar“ war. Der Vorsitzende Richter begab sich mittels VR-Brille an den virtuell nachgestellten Tatort – was auf eine Leinwand übertragen wurde. „Das ist Wahnsinn“, sagte er über die Technik.
In dem Modell integriert waren Luftbildaufnahmen vom Tatort, Laserscans und Funde wie Patronenhülsen. Anhand der „Begehung“ versuchten die Prozessbeteiligten Erkenntnisse über die Abgabe der Schüsse zu gewinnen. Auch die Abstände der Fahrzeuge zu gefundenen Hülsen sorgten für Gesprächsstoff.
Ermittler berichtet über Vernehmung der Verlobten des Nebenangeklagten
Zuvor hatte ein Ermittler über die Vernehmung der Verlobten des Nebenangeklagten berichtet. Sie habe ausgesagt, dass der 33-Jährige nach seiner Rückkehr nach der Tat am 31. Januar zu Hause gezittert und fast geweint habe, sagte der Polizeibeamte. Er habe zu ihr über den Hauptangeklagten gesagt: „Er hat heute Nacht zwei Bullen erschossen.“
Insgesamt sei der Komplize, der wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt ist, öfter mit dem Hauptangeklagten zur Jagd gegangen. Er habe aber nie geschossen, sagte die Verlobte laut Ermittler. Das habe der Hauptangeklagte übernommen. Die Rolle des 33-Jährigen sei das Einsammeln und Verladen der toten Tiere gewesen.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur