Punker getötet und zerstückelt: Prozess beginnt heute in Saarbrücken
Sie sollen ihr Opfer getötet, anschließend zerstückelt und Teile der Leiche im Wald vergraben haben. Ab dem heutigen Freitag (8. Juli 2022) wird Pascal G. und Iris B. vor dem Saarbrücker Landgericht der Prozess gemacht. Der Vorwurf: gemeinschaftlicher Totschlag.
Auslöser für Streit offenbar Fall Pascal
Rückblick. Es ist November, da treffen sich das Paar und ihr Bekannter Nikolaus L. (60) in G.s (damals 41 Jahre alt) Wohnung in Nalbach. Die Drei konsumieren Alkohol. Irgendwann kommt es zum Streit, so die Staatsanwaltschaft. L. behauptet, sein Bruder sei für den Tod des noch immer verschwundenen Pascal Zimmer aus Saarbrücken verantwortlich. Weitere Details will der 60-Jährige im Gespräch offenbar nicht nennen, weshalb Pascal G. und Iris B. (damals 50) versuchen, ihm die Informationen durch Gewalt zu entlocken. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Iris B. dem Opfer später einen Brieföffner in den Hals rammt. Zudem soll sie Nikolaus G. ein Kissen ins Gesicht drücken, während ihr mutmaßlicher Komplize auf der Brust des Opfers sitzt. Irgendwann ist der 60-Jährige tot.
Täter sollen Leichenteile im Wald vergraben haben
Um die Tat zu verdecken, trennen G. und B. Kopf, Arme und Beine des Toten mit einer Säge ab, so der Vorwurf. Diese vergraben sie später in einem Wald in der Nähe, der Torso bleibt in der Wohnung.
Verdächtiger stellt sich Polizei
G. stellt sich ein paar Tage später bei der Polizei und gibt zu, zusammen mit einer Frau den 60-Jährigen getötet zu haben. Er wird daraufhin festgenommen, die Frau kurze Zeit später. In G.s Wohnung machen die Ermittler:innen den grausigen Fund und entdecken den Torso von Nikolaus L. Bei Ausgrabungen werden schließlich in unmittelbarer Nähe zum Tatort weitere Leichenteile gefunden.
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Ein Mann und eine Frau sollen in Nalbach einen Mann getötet und zerstückelt haben. Foto: BeckerBredel
Wohl keine Verbindung zum Fall Pascal
Was ist dran an der angeblichen Aussage, der Bruder von Nikolaus L. habe Pascal Zimmer getötet? Wohl nichts. Schon 2003 hatte L. seinen Bruder des Mordes bei der Polizei beschuldigt. L. widerrief seine Aussage aber später und sagte, er habe sich nur an seinem Bruder rächen wollen. Der Fall Pascal gilt als eines der größten Rätsel der deutschen Kriminalgeschichte. Der damals fünfjährige Junge aus Saarbrücken-Burbach war Ende September 2001 verschwunden. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden.
Bei Verurteilung droht Tätern lange Haftstrafe
Auf Totschlag steht in Deutschland eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. In besonders schweren Fällen kann eine lebenslange Haft verhängt werden. Der Prozess gegen Pascal G. und Iris B. beginnt um 09.00 Uhr im Saal 38 des Landgerichts.
Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– eigene Berichte
– Saarbrücker Zeitung
– Bild