Hitzefalle Auto: Pkw können für Tiere zur Todesfalle werden

Hohe Temperaturen machen nicht nur dem Menschen zu schaffen. Auch Tiere leiden unter der Hitze. Werden sie nur wenige Minuten im Auto zurückgelassen, können sie gesundheitliche Schäden davontragen.
Autos können für Hunde zur Hitzefalle werden. Foto: Stephan Jansen/dpa-Bildfunk
Autos können für Hunde zur Hitzefalle werden. Foto: Stephan Jansen/dpa-Bildfunk

Das Veterinäramt des Eifelkreises Bitburg-Prüm weist angesichts der steigenden Temperaturen auf Gefahren für Tiere hin, die „kurz“ im Wagen zurückgelassen werden. Auch wenn die Besitzer:innen nur schnell ein paar Erledigungen machen wollen, können schon wenige Minuten lebensgefährlich für Hunde werden.

„Kurz“ kann schnell zu lang werden

Auch „kurz“ sei in vielen Fällen schon zu lang für das Tier. Hunde hätten nur sehr wenige Schweißdrüsen. Im Wesentlichen regulieren sie ihre Körpertemperatur durch das Hecheln, erklärt das Veterinäramt. Bereits 30 Grad Lufttemperatur stellen für den Hund eine erhebliche körperliche Belastung dar, welcher er mit dem Hecheln nicht mehr effektiv begegnen kann.

Solch hohe Temperaturen sind im Sommer schnell erreicht: Bei beispielsweise circa 22 Grad Außentemperatur herrschen im Auto bereits nach nur knapp zwölf Minuten etwa 30 Grad, bei 28 Grad Außentemperatur nach zehn Minuten schon 35 Grad und nach 30 Minuten 44 Grad. Nur für wenige Minuten kann ein Hund diese Temperaturen aushalten. Danach kann es zu schweren Organschäden, Dehydrierung und schließlich zum Hitzetod kommen.

Geöffnete Fensterscheibe reicht nicht

Oftmals lassen Besitzer:innen die Fensterscheiben des Fahrzeuges einen Spalt weit geöffnet oder kühlen den Wagen mit der Klimaanlage herunter, bevor sie aussteigen. Doch diese beiden Maßnahmen helfen nicht im Geringsten. Selbst wenn alle Fenster über 20 Zentimeter geöffnet wären, fände kein ausreichender Sauerstoffaustausch statt. Und auch der kühlende Effekt der Klimaanlage hält nur etwa fünf Minuten nach Verlassen des Autos an.

Auto wird zur Hitzefalle

Die Hitzeentwicklung im Auto sollte somit keinesfalls unterschätzt werden. Die Farbe des Wagens spielt im Übrigen keine Rolle dabei. Helle Modelle heizen sich etwa genauso schnell auf wie dunkle. Auch auf Schatten sollte der Besitzer sich nicht zu sehr verlassen. Sonne und Wolken sind im Zweifel schnell weiter gezogen und das Auto wieder der Hitzeeinstrahlung ausgesetzt.

Strafe für Tierhalter

Dass das Zurücklassen von Hunden im Fahrzeug bei sommerlichen Temperaturen kein Kavaliersdelikt ist, zeigt Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes (TierSchG). Hiernach droht demjenigen, der einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Auch als Ordnungswidrigkeit kann das Zurücklassen des Hundes im Auto geahndet werden. In jedem Fall tragen die Tierhalter:innen die Kosten für eventuell entstehende Polizei- oder Veterinäreinsätze.

Hund im Auto: Wie verhalte ich mich richtig?

Seht ihr bei starker Hitze einen Hund in einem verschlossenen Wagen, greift nicht selbst ein. Ruft die zuständige Ordnungsbehörde (Verbandsgemeinde-/Stadtverwaltung) oder Polizeiinspektion an. Notiert Datum, Zeit, Ort, Kennzeichen sowie die Außentemperatur. Macht Bildaufnahmen von der Umgebung und allen Seiten des Fahrzeuges. Wenn das Fahrzeug auf einem Supermarktparkplatz oder ähnlichem steht, lasst den Fahrer ausrufen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Eifelkreises Bitburg-Prüm