Preisschock bei Osterhasen: Kakao-Preise steigen so stark wie seit 20 Jahren nicht
Hohe Kakaopreise machen Schokolade teurer
Für Schokohasen und Schokoeier müssen Deutschlands Verbraucherinnern und Verbraucher zum diesjährigen Osterfest womöglich tiefer in die Tasche greifen. Denn eine wichtige Zutat für die Herstellung der Naschereien hat sich zuletzt so stark verteuert wie seit gut 20 Jahren nicht mehr: Um 73,4 Prozent übertrafen die Einfuhrpreise für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch im Januar 2024 das Niveau des Vorjahresmonates, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag (26. März 2024) mitteilte. Der Import von Kakaomasse und Kakaobutter war in dem Monat demnach um 49,4 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Missernten sorgen für Knappheit
„Die hohen Preissteigerungen beim Import von Kakao dürften sich auch auf die Erzeugerpreise für hierzulande hergestellte Schokolade auswirken“, folgerten die Wiesbadener Statistiker. Im Februar 2024 seien die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen mit plus 8,8 Prozent zum Vorjahresmonat überdurchschnittlich stark gestiegen. Als einen Grund für die deutlich gestiegenen Importpreise für Kakao nannte das Bundesamt die Knappheit des Rohstoffs auf dem Weltmarkt infolge von Missernten, insbesondere in Westafrika.
Schokohasen teurer als normale Schokolade
Verbraucherschützer kritisieren, dass die für das Osterfest produzierten Produkte ohnehin teurer sind als normale. „Die Vollmilchschokoladentafel kann vom gleichen Hersteller pro 100 Gramm weniger als die Hälfte eines Osterhasen kosten. Die Schokolade wird also in Hasenform teils doppelt so teuer verkauft“, sagte Lebensmittel-Expertin Silvia Monetti von der Verbraucherzentrale NRW.
Hohe Preisunterschiede
Die Preise im Handel unterscheiden sich in diesem Jahr demnach stark. Schoko-Hasen kosteten demnach zwischen 9,93 Euro und 37,90 Euro pro Kilo, Schokoladeneier zwischen 7,25 und 29,90 Euro. „Solche großen Preisspannen sind erstaunlich, da ja alle Hersteller von höheren Kakao– und Zuckerpreisen betroffen sind“, sagte Monetti. Sie rät Verbrauchern, auf den Grundpreis zu achten, der auf dem Preisschild angegeben ist.
Süßwarenverband: Herstellungsaufwand bei Hasen größer
Der Süßwarenverband verteidigt die Preise. Der Herstellungsaufwand für Hase, Küken oder Lämmchen aus Schokolade könne nicht mit dem einer Tafel Schokolade verglichen werden, sagte BDSI-Hauptgeschäftsführer Carsten Bernoth. Ostersüßwaren stellen erhöhte Anforderungen an Produktdesign, Personaleinsatz, Lagerung und Logistik dar.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur