Buchhalterin soll Villeroy & Boch um 400.000 Euro geprellt haben

Wegen des Verdachts der Untreue im großen Stil muss sich eine 51 Jahre alte Frau vor dem Landgericht verantworten. Die französische Staatsangehörige soll als kaufmännische Angestellte des Fliesenherstellers Villeroy & Boch mit Sitz in Merzig innerhalb von vier Jahren rund 400.000 Euro von Firmenkonten abgezweigt haben.
Symbolfoto: Frank Rumpenhorst  +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Bei diesen Geschäften soll die Angeklagte ihre besondere Vertrauensstellung bei Villeroy & Boch ausgenutzt haben. Im Tatzeitraum zwischen 2011 und 2014 war sie Gruppenleiterin in der Buchhaltung und betreute in erster Linie französische Kunden.

Die Betrugsmasche
Diese Großkunden oder Zwischenhändler erhielten abhängig vom erzielten Umsatz Bonus-Gutschriften. Die Angeklagte war für die Abwicklung der Bonuszahlungen zuständig.

Sie soll Auszahlungswünsche der Kunden vorgetäuscht und die entsprechenden Bonuszahlungen auf ein Privatkonto im Umfeld ihrer Familie veranlasst haben. Zuvor habe sie dieses Privatkonto jeweils als vermeintliches französisches Firmenkonto in den Datenbestand von Villeroy & Boch eingeschleust.

Im Einzelnen ging es um Beträge in der Größenordnung zwischen 67.499,52 Euro und 2392,00 Euro. Die Geldflüsse auf ein Privatkonto weckten zuerst in Frankreich und dann in Deutschland den Verdacht möglicher Geldwäsche.

So flog sie auf
Mit der Liste der auffälligen Geldflüsse gingen die Beamten zu Villeroy & Boch. Dort wurde anhand der Höhe der Beträge und der Zahlungsdaten Stück für Stück jeder Einzelfall rekonstruiert. Anschließend wurde die 51-Jährige fristlos entlassen. Sie hat bei ihrem Ex-Unternehmen ein Schuld­anerkenntnis unterschrieben. Der Prozess wird fortgesetzt.

Mit Verwendung von SZ-Material (wi).