So leben Burg-Besitzer in der Region während der Energiekrise

Eine Burg ist ein Ort der begrenzten Möglichkeiten - zumindest in Sachen Energieeffizienz. Markus Hecher lebt mit seiner Familie auf der Burg Rheinstein in Trechtingshausen am Rhein. Moderne Konzepte in historische Gebäude zu integrieren, sei einfach schwierig, sagt er.
Burgherr Markus Hecher in der Burg Rheinstein in Trechtingshausen. Archivfoto: dpa-Bildfunk
Burgherr Markus Hecher in der Burg Rheinstein in Trechtingshausen. Archivfoto: dpa-Bildfunk

Eine Burg ist ein Ort der begrenzten Möglichkeiten – zumindest in Sachen Energieeffizienz. „Ob man überhaupt sanieren kann, hängt von der Burg ab. Kurzfristig kann man gar nichts machen“, sagt Andreas Becker aus Perl, Energieberater und Mitglied der Deutschen Burgenvereinigung.

Modernisierungen oft wegen Denkmalschutz nicht möglich

Zum einen redet immer auch der Denkmalschutz mit, aber auch so sind demnach etwa Außenisolierungen wegen der Besonderheiten alter Gemäuer nicht oder kaum möglich. Das weiß auch Markus Hecher, der mit seiner Familie auf der Burg Rheinstein in Trechtingshausen/Rheinland-Pfalz am Rhein lebt. „Es ist einfach schwierig, moderne Konzepte in historischen Gebäuden zu integrieren“, sagt er.

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Historischer Trakt wird nicht beheizt

Dabei ist die Sache zumindest im historischen Trakt von Hechers Burg einfach. Sie wird ohnehin nicht beheizt, das ist aus technischen Gründen nicht möglich. Um Strom zu sparen, liegt die ansonsten beleuchtete Burg nun im Dunklen. Erst in der Adventszeit soll das Licht wieder angeknipst werden.

„Wir kriegen jedes Wetter mit“

Hecher lebt auf dem Burggelände im ehemaligen Gesindehaus, das Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Dort wird nun gespart, indem nur auf 19 Grad geheizt wird. Isoliert ist sein Heim nicht. So ein altes Haus müsse atmen, ansonsten bilde sich Schimmel, erklärt er. Immerhin seien die Fenster doppelverglast. „Doch wenn es im Winter richtig kalt wird, zieht es schon an der einen oder anderen Ecke. Da legen wir dann Wollknäuel davor.“

Das Problem kennt auch der Geschäftsführer der Deutschen Burgenvereinigung in Braubach/Rheinland-Pfalz, Stefan Hirtz, der auf der Marksburg wohnt. „Es ist nicht so, als würden wir draußen leben, aber wir kriegen schon jedes Wetter mit“, erzählt er. Zwar sind die Mauern dick, doch durch die Ritzen zieht es. Um möglicherweise Energie sparen zu können, überprüfen derzeit die Hausmeister, ob alle Heizungsrohre richtig isoliert sind. Ansonsten gilt auch auf der Marksburg: In den Räumen, in denen Heizen möglich ist, wird es maximal 19 Grad warm. Und in den anderen Bereichen der Burg gibt es ohnehin keine Heizung, dort ist es im Winter eben kalt – ob mit oder ohne Energiekrise.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur