Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für mutmaßlichen Amokfahrer von Trier

Die Staatsanwaltschaft in Trier hat im Prozess um die Amokfahrt Ende 2020 eine lebenslange Haftstrafe für den Angeklagten gefordert. Sie wirft ihm fünffachen Mord und versuchten Mord in 18 weiteren Fällen vor.
Ein Justizbediensteter begleitet den 52-jährigen Angeklagten (r) zum Prozess um die tödliche Amokfahrt in Trier in den Gerichtssaal. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
Ein Justizbediensteter begleitet den 52-jährigen Angeklagten (r) zum Prozess um die tödliche Amokfahrt in Trier in den Gerichtssaal. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Oberstaatsanwalt Eric Samel erklärte in seinem Plädoyer am Landgericht Trier am Freitag (15. Juli 2022), dass bei der ungewöhnlich „brutalen und grausamen Tat“ eine besondere Schwere der Schuld vorliege. Er habe sich des Mordes in fünf Fällen und versuchten Mordes in 18 weiteren schuldig gemacht.

Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Freiheitsstrafe

Daher fordert die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für den mutmaßlichen Amokfahrer. Aufgrund einer psychischen Erkrankung beantragte sie zudem die Unterbringung des 52-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus. Ein Sachverständiger hatte laut eines Gutachtens eine paranoide Schizophrenie festgestellt. Der Angeklagte ist daher vermindert schuldfähig.

Vier Erwachsene und ein Baby getötet

Im Zuge der Amokfahrt am 1. Dezember 2020 starben ein neun Wochen altes Baby, dessen Vater (45) und drei Frauen im Alter von 73, 52 und 25 Jahren. Darüber hinaus erlitten zahlreiche Menschen Verletzungen. Rund 300 Augenzeug:innen wurden traumatisiert.

„Auto als Waffe“

Samel erklärte, dass der Angeklagte sein „Auto als Waffe“ eingesetzt habe, um „gezielt Jagd auf Passanten“ zu machen. Sein Ziel: „maximale Zerstörung„. So habe er die ganze Breit der Fußgängerzone genutzt, um mit seinem Geländewagen in hohem Tempo möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen. Diese hätten „nicht einen Hauch der Chance“ gehabt. Der 52-Jährige habe unermessliches Leid angerichtet.

Der Prozess gegen den Mann hatte bereits Mitte August des vergangenen Jahres begonnen. Er ist bis zum 16. August 2022 terminiert. Der Angeklagte hat bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur