Aufräumen nach Hochwasser in der VG Saarburg-Kell: So ist die aktuelle Lage

In vielen Gemeinden der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell sorgte extremer Starkregen am vergangenen Freitag für Überschwemmungen. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt. Ein Überblick:
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Feuerwehr, THW und Freiwilligen konnte in Saarburg Schlimmeres verhindert werden. Foto: Facebook/Feuerwehr Saarburg LZ-Mitte
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Feuerwehr, THW und Freiwilligen konnte in Saarburg Schlimmeres verhindert werden. Foto: Facebook/Feuerwehr Saarburg LZ-Mitte

Bilanz nach Hochwasserlage in VG Saarburg-Kell

Extremer Starkregen und dadurch ausgelöste schnelle Pegelanstiege der Saar und anderer Gewässer haben am Freitag in vielen Gemeinden der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell Überschwemmungen verursacht.

Der erste Einsatz wegen steigender Pegel wurde um 11.59 Uhr am Freitag ausgelöst. Ab diesem Zeitpunkt hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun: Während der gesamten Hochwasserlage waren dann insgesamt rund 820 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, Ordnungsamt, DRK und Malteser sowie unzählige freiwillige Helferinnen und Helfer ununterbrochen mit der Vorbereitung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen beschäftigt gewesen. Mehr als 130 Einsätze wurden in dieser kurzen Zeit durchgeführt und rund 50.000 Sandsäcke mit einer Sandmenge von 450 Tonnen befüllt, geladen, transportiert und in den betroffenen Gebieten ausgelegt.

Diese Höchstwerte wurden gemessen

In einer Mitteilung der Verbandsgemeinde werden folgende Höchstwerte der Pegel angegeben: Die Saar hatte am Samstag (18. Mai 2024) um 15.30 Uhr mit 9,15 Metern ihren Höchststand erreicht. Die Normalhöhe (drei Meter) wurde um mehr als sechs Meter überschritten. An der Leuk wurde ein Höchstwert von 2,65 Meter am Freitagabend gemessen, hier sind es normalerweise 30 Zentimeter.

Wassermassen haben 80 Gebäude beschädigt

Mit über neun Metern hat der Wasserstand der Saar den Pegel des Hochwassers von 1993 (7,44 Meter) deutlich überschritten, geht es aus der Meldung hervor. „Trotz dieser massiven Wassermassen ist es dank der hohen Einsatzbereitschaft und hervorragenden Koordination aller Einsatzkräfte sowie funktionierender Hochwasserschutzmaßnahmen und vorhandener Hochwasservorsorgekonzepte gelungen, eine größere Gefahrenlage und schlimmere Schäden zu verhindern. Menschen wurden keine verletzt, allerdings etwa 80 Gebäude in der Verbandsgemeinde durch die Wassermassen beschädigt. Insgesamt kam es zu Wasserschäden in 12 der 29 Gemeinden der Verbandsgemeinde.“

Evakuierungen in Schoden, Serrig und Saarburg

In Schoden wurden am Freitagabend aufgrund der Nähe zum Damm drei Straßenzüge mit 218 Menschen evakuiert. Die Gefahrenlage konnte am Sonntagvormittag aufgehoben werden und die Bewohner:innen wieder in ihre Häuser zurückkehren. Zu Wasserschäden ist es dort nicht gekommen.

Auch in der Ortsgemeinde Serrig mussten 21 Personen evakuiert werden, nachdem der Serriger Bach auf Höhe der Bachstraße über die Ufer getreten war.

In Saarburg wurden die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Haus Burgblick in Saarburg am Freitagabend vorübergehend im Krankenhaus Saarburg untergebracht. Ihnen soll eine zeitnahe Rückkehr ermöglicht werden.

Hochwasserlage in Saarburg

In Saarburg konnte am Buttermarkt bis Freitagnacht ein Sandsackwall errichtet werden, der ein Übertreten des Wassers verhinderte. Der City-Parkplatz in Saarburg hingegen wurde vollständig überflutet. Dort konnten im „Haus der Vereine“, welches aktuell als Briefwahlbüro genutzt wird, die gelagerten Wahlunterlagen zur Kommunalwahl von den Mitarbeitern der Verwaltung rechtzeitig und unbeschädigt an einen sicheren Ort gebracht werden.

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Freibad bleibt bis Anfang Juni geschlossen

Auch im Freibad und Hallenbad der Verbandsgemeinde in Saarburg kam es zu Schäden durch das Hochwasser, insbesondere im Hallenbad. Im Freibad sind eine Reinigung des überfluteten Nichtschwimmer- und Kinderbeckens sowie weitere technische Überprüfungen notwendig. Bis dies umgesetzt und alle technischen Fragen geklärt sind, bleibt das Freibad zunächst bis Anfang Juni geschlossen. Das Freibad Hochwald bei Kell am See öffnet dagegen am Dienstag (21. Mai) wieder seine Türen.

Aufräumarbeiten in der Verbandsgemeinde

Mittlerweile sind die Pegel gesunken und in allen betroffenen Gemeinden die Aufräumarbeiten im Gange oder bereits abgeschossen. Keller wurden ausgepumpt, ebenfalls das Frei- und Hallenbad, in Saarburg sind Buttermarkt und City-Parkplatz bereits seit Sonntag geräumt und gesäubert, die Gastronomiebetriebe haben geöffnet. Die Menschen reinigen ihre Häuser und Straßen und sammeln und sortieren den entstandenen Sperrmüll. Lediglich die Radwege an der Saar sind aktuell noch nicht befahrbar, hier sollen die Reinigungsmaßnahmen am Dienstag beginnen.

In den kommenden Tagen müssen nun die gesamten Gewässerbereiche überprüft sowie Ablass- und Zuleitungsbauwerke kontrolliert werden. Die Anlagen der Wasserwerke gehen nacheinander wieder in den Regelbetrieb über. Es gibt dort insgesamt keine größeren Schäden zu melden. Die Verbandsgemeindewerke bitten darum, im Rahmen der Aufräumarbeiten keinen Schlamm in die Abwasserkanäle zu spülen. Dieser müsste unter großem Aufwand wieder herausgefiltert werden.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, 20.05.2024