Gefährliche Bombe hält Trier stundenlang in Atem

Bei Arbeiten auf einem privaten Grundstück in Trier-Olewig kam eine Weltkriegsbombe zum Vorschein. Anders als in vielen Fällen konnte der Zünder nicht abmontiert werden. Es folgten eine Evakuierung von 5.400 Menschen und ein stundenlanger Einsatz für 500 Kräfte.
Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe im Juni 2023 in Trier-Olewig wurde im Radius von 1000 Metern gesperrt und evakuiert. Foto: picture alliance/dpa
Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe im Juni 2023 in Trier-Olewig wurde im Radius von 1000 Metern gesperrt und evakuiert. Foto: picture alliance/dpa

Um 14:13 Uhr am Freitagmittag, 02.06.2023, erschein bei vielen Menschen in Trier eine Warnung auf dem Handy. Die Leitstelle Trier hatte die Gefahrenmeldung über das öffentliche Warnsystem Katwarn, die Handy-App Nina und zusätzlich per Cell-Broadcast verschickt. Eine Bombe wurde entdeckt und erforderte die Evakuierung in einem Radius von 1000 Metern um den Fundort „Auf der Hill“ in Trier-Olewig (hier geht’s zum Live-Ticker).

Warum war diese Bombe so gefährlich?

Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz hat vor Ort festgestellt, dass es sich um eine gefährliche Bombe mit einem Säurezünder handelt. Sie hatte einen Langzeitzünder, der beschädigt war. Daher bestand die Gefahr, dass die Bombe bei einer Bewegung explodieren würde. Folglich musste sie noch vor Ort gesprengt werden.

Die 125 Kilogramm Bombe wurde bei Bauarbeiten auf einem privaten Grundstück entdeckt. Foto: Presseamt Stadt Trier

Tausende Bewohner evakuiert

Sofort begannen die Einsatzkräfte mit ihrer Arbeit. Im gefährdeten Gebiet mussten insgesamt 5.400 Personen evakuiert werden. Als Anlaufstelle diente der Messepark in Trier. Dort wurde eine Betreuung eingerichtet. Die Anwohner:innen wurden aus dem Gebiet bis zur Spitzmühle mit Feuerwehr-Fahrzeugen gefahren und von dort mit SWT-Bussen zur Messeparkhalle gebracht. Erst um 20:17 Uhr konnte verkündet werden, dass die Evakuierung abgeschlossen sei.

Nach der Evakuierung: Sprengung wurde vorbereitet

Nachdem alle Anwohnerinnen und Anwohner in Sicherheit gebracht wurden, begann die gefährliche Arbeit für den Kampfmittelräumdienst. Der Kampfmittelräumdienst hatte auf dem Gelände ein etwa fünf Meter tiefes Loch gegraben. Als die Evakuierung abgeschlossen war, wurde die Fliegerbombe in das Loch verlagert. Die Feuerwehr spritzte Wasser auf den Sand. Danach sollte die unterirdische Sprengung per Fernzünder folgen.

Es kam aber zu Verzögerungen, weil immer wieder Personen das gesperrte Gebiet betraten. Erst um 22:37 Uhr konnte die Sprengung erfolgen. Übrig bliebt ein großer Krater:

Nach der Explosion. Foto: Twitter/ Stadt Trier

Das Gebiet konnte aber nicht sofort wieder freigegeben werden. Das heißt: Alle mussten weiterhin warten. Kurz nach Mitternacht dann die Erleichterung: Der Kampfmittelräumdienst hatte die Splitter der Bombe gefunden und konnte das Sperrgebiet somit wieder freigeben. Die Evakuierung war beendet und alle durften wieder in ihre Häuser zurückkehren.

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