Großeinsatz in Föhren nach Starkregen: Dutzende Einsatzkräfte schützen Ort und verhindern Dammbruch

Große Aufregung am Feiertag in Föhren: Gegen 19.20 Uhr heulten die ersten Sirenen. Ein stationäres Starkregenereignis erstreckte sich über das Waldgebiet zwischen Föhren-Nauraht/Eifel-Zemmer und blieb dort einige Zeit lang hängen. Innerhalb weniger Minuten steig der "Föhrenbach" stark an.
Starkregen am Feiertag sorgte in Föhren für einen Großeinsatz. Fotos: Florian Blaes
Starkregen am Feiertag sorgte in Föhren für einen Großeinsatz. Fotos: Florian Blaes

Starkregen hängt bei Föhren fest: Bach schwillt in wenigen Minuten stark an

Starkregen sorgte am Donnerstagabend (30. Mai 2024) für einen Großeinsatz in Föhren. Die Gemeinde liegt am Rand eines höhergelegenen Waldes. Von den Wald- und Feldwegen ergossen sich aus allen Richtungen Wassermassen, welche sich den Weg ins Tal suchten. Oberhalb von Föhren befinden sich drei Weiheranlagen. In diesem Waldgebiet, wo sich der Regen festgesetzt hatte, entspringt auch der Föhrenbach. Schließlich sammelten sich die Wassermassen und suchten sich den Weg in Richtung Föhren. „Das ging auf einmal alles so schnell. Innerhalb von nur zehn Minuten stieg unser Bach dermaßen stark an, dass man jederzeit dachte, er würde gleich über die Ufer treten. Es musste also schnell gehandelt werden“, erzählte uns die Ortsbürgermeisterin Rosi Radant (CDU).

Großalarm ausgelöst: Über 80 Einsatzkräfte rücken an

Der Föhrenbach erstreckt sich vorbei am Schloss Föhren, führt über einen normalerweise idyllischen Wasserfall und verläuft durch den Ort entlang der Bachstraße und Im Brühl. Die erst alarmierte Feuerwehr Föhren erkannte die kritische Situation sehr schnell und ließ über die Einsatzleitung Großalarm auslösen. So rückten am Ende über 80 Einsatzkräfte an. Entlang des Bachlaufes wurde mit Hunderten Sandsäcken und einer mobilen Hochwasserschutzwand der Verbandsgemeinde Schweich der Hochwasserschutz aufgebaut. Zahlreiche Häuser entlang des Baches wurden mit Sandsäcken geschützt. „Die Hilfsbereitschaft ist überragend“, so die Bürgermeisterin. Neben den Einsatzkräften kamen zahlreiche Menschen aus dem Ort und halfen beim Stapeln der Sandsäcke. Auch die Bürgermeisterin selbst packte am Abend mit an.

Unterdessen ist der Föhrenbach sehr stark angestiegen. Mehrere Brücken führen über den Bach und das Wasser stieg derweil bis an die Brückenkanten. In der Straße Zum Kingelborn suchte sich das Wasser bereits den Weg bis an ein Wohnhaus, welches aber rechtzeitig geschützt werden konnte. Mit der Drohnenstaffel des Landkreises Trier-Saarburg machte man sich ein Bild von der Lage aus der Luft. Für zwei der Weiher im Wald war es zu viel Wasser, diese liefen über und suchten sich ihren Weg ins Tal. Das THW rückte an und versuchte über Stunden bis zum frühen Freitagmorgen den Pegel der Weiheranlagen mit Abpumpen zu senken und somit auch den Druck auf die Dämme zu verringern. Denn die Sorge war, dass diese brechen könnten. Dann hätte es eine Flutwelle im Ort gegeben.

Hochwasserschutz bleibt vorerst – Sperrung von zwei Straßen

Glücklicherweise hörte es am späten Abend auf zu regnen und die Pumparbeiten des THW zeigten Wirkung. So konnte weit nach Mitternacht vorsichtig Entwarnung gegeben werden. Dennoch bleibt der aufgebaute Hochwasserschutz stehen, da weiterer Regen angekündigt ist. Die beiden Straßen Bachstraße und Im Brühl bleiben für den Verkehr gesperrt.

„Die Feuerwehr, das THW und die vielen anderen freiwilligen Helferinnen und Helfer haben hier in kurzer Zeit großartiges geleistet. Hier konnte vorerst Schlimmeres verhindert werden und dafür bin ich sehr dankbar“, teilte Rosi Radant mit. Auch die VG-Bürgermeisterin Christiane Horsch machte sich ein Bild von der Lage vor Ort und dankte allen Einsatzkräften.

Im Einsatz waren die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ), die Führungsstaffel und die Wehrleitung VG Schweich sowie der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) und sein Stellvertreter. Ebenso vor Ort: die Feuerwehren aus Föhren, Schweich, Bekond, Ensch und Naurath/Wald sowie die Malteser Föhren, das THW aus Trier und die Drohneneinheit des Landkreises (Feuerwehr Schillingen).

Überflutung in Salmtal

Während des Einsatzes in Föhren gab es zwei Orte weiter, in Salmtal, eine Überflutung. In der Straße Zum Angeslsteg verläuft parallel der Bendersbach. Dieser trat am Abend über und überflutete die Straße Richtung Dodenburg. Der LBM rückte aus und sperrte die Straße für den Verkehr ab.

Verwendete Quellen:
– Bericht und Bilder von Florian Blaes