Probleme beim Wiederaufbau der Eifelstrecke – Verzögerung des Zeitplans

Bis die gesamte Eifelstrecke bis Köln wieder befahrbar ist, wird es länger dauern als zunächst geplant. Nach aktuellem Stand werden die Arbeit noch bis 2024 dauern. Neue Schäden seien aufgetaucht.
Ein Schild markiert den gesperrten Streckenabschnitt der Bahnstrecke Köln - Trier bei Kall. Foto: picture alliance/dpa
Ein Schild markiert den gesperrten Streckenabschnitt der Bahnstrecke Köln - Trier bei Kall. Foto: picture alliance/dpa

Probleme an der Strecke waren nicht absehbar

Fast zwei Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser dauert der Wiederaufbau der Eifelbahn noch an. Derzeit werde der zehn Kilometer lange Abschnitt zwischen Kall und Nettersheim im Kreis Euskirchen bearbeitet, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Nachdem auf der im Tal verlaufenden, durch die Flut schwer beschädigten Trasse die Schienen, Schwellen sowie Schotter entfernt wurden, müssen nun stellenweise Untergrund und Bahndämme verstärkt werden. Diese Arbeiten seien nicht absehbar gewesen, aber zwingend erforderlich, erklärte die Bahn.

An dem Teilstück zwischen Kall und Nettersheim an der Grenze zu Rheinland-Pfalz liegen unter anderem rund 30.000 Tonnen Schotter, der vom Hochwasser verschmutzt wurde. Diese Steine werden mithilfe einer mobilen Schotteraufbereitungsanlage wieder nutzbar gemacht. Diese Lösung sei nachhaltiger und spare Zeit, erklärte die Bahn.

Schotter liegt neben Schienen im gesperrten Streckenabschnitt der Bahnstrecke Köln – Trier bei Nettersheim. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Frühjahr 2024 soll komplette Strecke befahrbar sein

Dadurch verzögert sich die ursprünglich zum Jahresende geplante Inbetriebnahme der Strecke. Ursprünglich sollte die Strecke Ende des Jahres 2023 wieder von Trier bis nach Köln durchgängig befahrbar sein. Die weiteren Arbeiten sollen nun im zweiten Quartal 2024 beendet sein. „Anschließend können die Züge dann wieder auf der gesamten Eifelstrecke fahren“, erklärte die Bahn.

Der Kreis Euskirchen erklärte, die erneute Verzögerung der Inbetriebnahme des Streckenabschnitts zwischen Kall und Nettersheim sei zwar auf Grund der zusätzlichen Arbeiten verständlich, aber für die Bürgerinnen und Bürger enttäuschend. „Wir hoffen, dass die Deutsche Bahn alle Möglichkeiten ausschöpft, die Wiederherstellung der durch die Flut zerstörten Strecken zu beschleunigen“, sagte Achim Blindert, der Allgemeine Vertreter von Landrat Markus Ramers.

Die 165 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Köln und Trier wird vor allem von Pendlern und Touristen genutzt. Die touristischen Betriebe in der Region hoffen auf baldige Fertigstellung. Es sei sehr wichtig, dass Gäste und Besucher besonders an den Wochenenden mit dem ÖPNV ohne Auto anreisen können, sagte eine Mitarbeiterin von Nordeifel Tourismus in Kall. „Wir hoffen, dass die Zugverbindung von Köln nach Trier möglichst bald wieder durchgängig befahrbar ist.“ Die Eifel ist bei Fahrrad- und Wandertouristen sehr beliebt.

Züge fahren wieder nach Gerolstein

Erst vor wenigen Wochen wurde das Teilstück bis Gerolstein wieder freigegeben. Zuvor waren Fahrgäste auf der Strecke zwischen Trier und Gerolstein auf den Schienenersatzverkehr (SEV) angewiesen. Dieser ist ab Gerolstein auch weiterhin für die momentan nicht angebundenen Haltestellen im Einsatz.

Deutsche Presse-Agentur