Schwere Unwetter über der Eifel: Wassermassen und heftiger Hagel

Schwere Unwetter haben die Eifel und das Nord-Saarland getroffen. Unser Reporter Florian Blaes war vor Ort im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis. Schwere Gewitter, Wassermassen und Hagel gingen über der Region nieder. Feuerwehr und Einsatzkräfte kämpften gegen überflutete Keller.
Feuerwehr und Einsatzkräfte kämpfen gegen die Wassermassen in Duppach. Foto: Florian Blaes
Feuerwehr und Einsatzkräfte kämpfen gegen die Wassermassen in Duppach. Foto: Florian Blaes

Unwetter-Lage im Eifelkreis Bitburg-Prüm

Am Dienstagabend, 12.09.2023 ist gegen 17:30 Uhr ein erstes schwere Unwetter über die Eifel hinweg gezogen. Die Front hat nach Angaben der Feuerwehr nahezu unverändert über den Orten rund um Prüm gestanden. Besonders betroffen waren die Ortschaften Schwirzheim, Fleringen und Prüm. Hier hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun und musste Keller und Garagen leer pumpen. Neben dem Starkregen kam es örtlich auch zu Hagel.

Zeitweise wurden Straßen überflutet, da die Kanalisation die Massen nicht aufnehmen konnten. Der örtliche kleine Bach, welcher durch Schwirzheim verläuft, erreichte schnell eine bedrohliche Höhe und lief einmal quer durch den Ort. Zeitweise war der Ort für den Verkehr vollgesperrt. Mehrere Anwohner errichteten Schutzwälle aus Holz und Sandsäcken. In der Straße „Auf der Acht“ suchte sich das Wasser den Weg durch eine Garage in die Kellerräume. Hier musste die Feuerwehr mit einer Pumpe und einem Nasssauger das Wasser aus dem Keller holen.

In der Straße „Im Dorf“ drückte sich das Wasser durch einen Schacht in die Kellerräume eines landwirtschaftlichen Anwesens. Hier wurde mit einer starken Pumpe das Wasser auf eine Wiese abgepumpt. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Schwirzheim, Fleringen, Weinsheim und Prüm.

Unwetter-Lage im Vulkaneifelkreis

Wenn man K170 weiter in Richtung Duppach fuhr, musste man immer wieder in Schrittgeschwindigkeit fahren. An vielen Stellen sammelte sich Geröll auf der Fahrbahn. Auch Hagelkörner blieben über Stunden auf der Straße liegen. Und dann ging es in der Hauptstraße von Duppach zeitweise nicht mehr weiter. Eine Sturzflut suchte sich den Weg von den höher gelegenen Orten ins Tal nach Duppach zum Dreisbach. Dieser wurde zu einem reißenden Strom.

Die Sturzflut suchte sich den Weg von der „Prümerstraße“ kommend über einen landwirtschaftlichen Hof und der Hauptstraße bis zum örtlichen Bach. Hierbei kam es zu der Überflutung. Doch es zogen innerhalb von drei Stunden immer wieder schwere Unwetter über diese Region, sodass die Sturzflut kein Ende nahm. Viele freiwillige Helfer und die Feuerwehr waren unter anderem mit einem Bagger und einem Radlader im Einsatz. In der „Hillesheimerstraße“ musste ein Anwesen von den Fluten mit Sandsäcken und Barrieren geschützt werden. Dennoch lief das Wasser hier die Garage. Der Zugang zu dem Bauernhof war ohne weiteres nicht mehr möglich, da die Strömung zu stark war. Erst zum späten Abend hin, beruhigte sich die Lage.

Unwetter-Lage bei Gerolstein

Wenn man dann weiter fahren wollte Richtung Gerolstein, musste man immer wieder Umleitungen fahren. Die L 10 zwischen Scheuern und Oberbettingen musste über längere Zeit vollgesperrt werden, Hier suchten sich die Wassermassen über die Felder ihren Weg ins Tal und überfluteten auf mehreren hundert Metern die Landstraße. Hier war kein Durchkommen mehr möglich. Die Feuerwehr sperrte die Strecke. Aber auch in Schauern selbst, gab es alle Hände voll zu tun. Auf der „Hillesheimerstraße“ kam eine Sturzflut von den Feldern kommend auch ins Tal und überflutete die Ortsdurchfahrt/L10. Hier musste auch mit schwerem Gerät und der Hilfe der Feuerwehr erst einmal das viele Geröll und der Schlamm beseitigt werden.

An vielen Stellen in der Eifel konnte man sehen, dass sich die Fluten über die Felder und Wiesen ihren Weg suchten. Tiefe Wasserrinnen und Schlamm auf den landwirtschaftlichen Wegen blieben übrig.

Unwetter-Lage in Trier-Saarburg

Um 18:30 Uhr zog eine weitere Front von Luxemburg in die Region. Hier wurde besonders der Ort Helfant (VG Saarburg-Kell) getroffen. Nach Auskunft der Feuerwehr suchte sich aus Richtung Südlingen kommen bis in die Dorfmitte eine Sturzflut ihren Weg. Zu großen Schäden kam es glücklicherweise nicht. Dennoch blieben viel Geröll und Schlamm übrig. Die mussten in einer 3,5-stündigen Arbeit der Feuerwehr Helfant und vielen freiwilligen Helfern unter anderem mit drei Radladern wieder gesäubert und befahrbar gemacht werden. Im nahegelegenen Kreuzweiler musste die Feuerwehr vollgelaufene Keller leer pumpen. In Palzem wurde durch die großen Regenmengen Wasser auf die Straße gespült und am Ende blieb auch hier viel Schlamm übrig, welcher entfernt werden musste.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für den gestrigen Dienstag vor schweren Unwettern mit heftigen Starkregen und Hagel zudem starken Gewittern gewarnt. Die Zugbahn der Unwetter war im Vorfeld noch etwas unsicher. Am Ende ist sie über das Saarland, dem Saargau- Hochwald/Hunsrück in die Eifel und weiter ins Landesinnere gezogen. Der meiste Niederschlag in nur wenigen Stunden gab es, nach Angaben des DWD, so in Diez mit 99,3 Liter pro Quadratmeter. I

  • In der Region Trier fielen am Hahn 68,8 Liter
  • Winterspelt 55,7 Liter
  • Lissendorf 53,7 Liter
  • Prüm 33,1 Liter.
  • Trier 17,8 Liter
  • Wittlich 2,9 Liter
  • Newel 1,6 Liter.

Unwetter-Lage im Nord-Saarland

Zahlreiche Feuerwehreinsätze aufgrund Überflutungen und vollgelaufenen Kellern gab es auch im Nordsaarland, wie dem Landkreis Merzig-Wadern und St. Wendel, das berichtet die Polizei auf Nachfrage. Hier fielen ebenfalls beachtliche Mengen in kurzer Zeit. 92,9 Liter in Tholey, 48,3 Liter in Merzig und 38,2 Liter in Nohfelden. Hingegen in Weiskirchen nur 6,5 Liter und Saarbrücken 0,9 Liter.

Zum heutigen Mittwoch beruhigt sich die Lage nochmals deutlich. In der Folge wird es, laut DWD, auch wieder wärmer.

Verwendete Quellen:
– Eigene Recherche