100 Euro pro Männer-Haarschnitt? Friseurbesuch im Saarland könnte deutlich teurer werden

Steigende Energiekosten machen auch vor Friseursalons nicht Halt. Die werden wohl bald an die Kund:innen weitergegeben, die Preise für Haarschnitte könnten explodieren. Was der Chef der Friseur-Innung jetzt fordert:
Der Friseurbesuch könnte immer teurer werden. Foto: dpa-Bildfunk
Der Friseurbesuch könnte immer teurer werden. Foto: dpa-Bildfunk

Haarschnitte könnten im Saarland bald deutlich teurer werden. „Sollten sich die derzeitigen Entwicklungen […] ungehindert fortsetzen, kann es zu einer Situation kommen, in der wir von 100 Euro und mehr für einen einfachen Qualitäts-Herrenhaarschnitt sprechen“, sagte der Geschäftsführer der Landesinnung Friseure und Kosmetik Saarland, Mirko Karkowsky, jetzt zur „SZ“.

100 Euro in größeren Städten möglich – Verdopplung wahrscheinlich

Friseur und Landesinnungsmeister Mike Ulrich ordnet diese Aussage in der „Bild“-Zeitung ein. Die 100 Euro seien in großen Städten mit höheren Mieten realistisch. „Ich gehe in der Branche generell von einer Verdopplung aus.“

Das sind die Gründe für die steigenden Friseurpreise

Gründe für die Preissteigerungen gibt es einige: So hätten laut Karkowsky auch Friseurbetriebe mit steigenden Mieten für ihre Salons sowie explodierenden Kosten für Energie zu kämpfen. Zum anderen steigen die Mindestlöhne – und viele Kund:innen kommen trotz weniger Corona-Einschränkungen einfach nicht mehr. Laut Karkowsky lassen sich viele die Haare jetzt von Familienmitgliedern oder Bekannten schneiden.

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Barbershops sind für Friseure ein Problem

Auch sind dem Innungs-Chef die sogenannten Barbershops ein Dorn im Auge. Dort arbeiten teilweise Menschen ohne deutsche Meisterausbildung. „Vor unseren Augen findet ein Verdrängungswettbewerb statt, der mit unfairen Mitteln geführt wird. Der Begriff Barbershop ist insoweit nicht ganz richtig. Es handelt sich teils um illegale Betriebe und illegale Beschäftigung“, so Karkowsky zur „SZ“.

So oft gehen Männer und Frauen zum Friseur

Im Saarland gönnen sich Frauen im Schnitt etwa alle zwei Monate einen neuen Haarschnitt, Männer etwa alle eineinhalb Monate. Zwischen einem Drittel und einem Fünftel der Menschen sagen laut Umfragen, dass sie überhaupt nicht zum Friseur gehen. „Das war vor Corona. Aktuell müssen wir leider davon ausgehen, dass die Zahl der Friseurverweigerer noch einmal gestiegen ist“, sagte Karkowsky.

Das fordert der Friseur-Chef

Was muss sich ändern? Der Innungs-Chef fordert, die Mehrwertsteuer von jetzt 19 auf 7 Prozent zu senken. Außerdem sollten die Behörden illegale Betriebe und Schwarzarbeit besser kontrollieren. Zudem solle von der Politik mehr gegen den Fachkräftemangel und die Inflation getan werden.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– Bild