Gewerkschaft NGG: Großteil der Saarbrücker Beschäftigten im Gastgewerbe in Kurzarbeit

Vor der Bund-Länder-Runde am Mittwoch (10. Februar 2021) hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Saar (NGG) auf die "dramatische Lage im Gastgewerbe" aufmerksam gemacht. Gefordert wird ein Mindest-Kurzarbeitergeld.
NGG Saar fordert ein Mindest-Kurzarbeitergeld. Foto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk
NGG Saar fordert ein Mindest-Kurzarbeitergeld. Foto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk
NGG Saar fordert ein Mindest-Kurzarbeitergeld. Foto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk
NGG Saar fordert ein Mindest-Kurzarbeitergeld. Foto: Henning Kaiser/dpa-Bildfunk

NGG Saar: „Dramatische Lage im Gastgewerbe“

In einer Pressemitteilung hat die NGG Saar auf die „dramatische Lage im Gastgewerbe“ aufmerksam gemacht. Der Hintergrund: weiterhin geschlossene Restaurants, Cafés, Hotels und Co. Ein Großteil der Saarbrücker Beschäftigten befände sich demnach in Kurzarbeit.

Zahlen zu Kurzarbeit

Nach eigenen Angaben geht die Gewerkschaft davon aus, dass die „Kurzarbeit aktuell erneut die Ausmaße des Lockdowns vom Frühjahr vergangenen Jahres angenommen hat“. Insgesamt 481 gastgewerbliche Betriebe in Saarbrücken hätten damals Kurzarbeit angemeldet. Das mache 72 Prozent aller Betriebe der Branche im Regionalverband aus. „Die Zahl der Köchinnen, Kellner und Hotelfachleute in Kurzarbeit stieg im April 2020 auf 2.393“, so NGG weiter. Laut Ifo-Institut (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.) waren im Januar bundesweit 56 Prozent aller Beschäftigten des Gastgewerbes in Kurzarbeit.

NGG berichtet von Problemen

„Die Beschäftigten wissen nicht mehr, wie sie noch ihre Miete bezahlen sollen. Ihre letzten Reserven sind längst aufgebraucht. Und es könnten noch Monate vergehen, bis Hotels und Gaststätten wieder öffnen“, sagte Mark Baumeister, Geschäftsführer der NGG-Region Saar. Demnach spitze sich die Lage auch im Regionalverband Saarbrücken – „wegen ohnehin niedriger Löhne und fehlender Trinkgelder“ – dramatisch zu, betonte Baumeister.

Forderung von Mindest-Kurzarbeitergeld

Um mögliche existenzielle Probleme abzuwenden, hat NGG Saar nach eigenen Angaben zusammen mit verdi Kanzlerin Merkel (CDU) sowie die Koalitionsspitzen in einem offenen Brief aufgefordert, ein branchenübergreifendes Mindest-Kurzarbeitergeld einzuführen. Dieses solle 1.200 Euro im Monat betragen. Gestartet wurde zudem eine Online-Petition zum Mindest-Kurzarbeitergeld.

„Wenn die Politik Unternehmen mit enormen Steuermitteln unterstützt, um eine Pleitewelle zu verhindern, dann muss auch genug Geld für die da sein, die jetzt jeden Cent zweimal umdrehen müssen“, so der Geschäftsführer der NGG-Region Saar.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der NGG-Region Saar, 09.02.2021