Große Unterstützung für schwerbehinderten Markus Igel bei Demo in Saarbrücken

Der schwerbehinderte Markus Igel soll sich entscheiden: unterbezahlte Pflegekräfte einstellen oder ins Heim. Dagegen wehrte sich der gebürtige Saarbrücker mit einer Petition und einer Demonstration vor dem Landesamt für Soziales. Die Unterstützung war groß.
Viele Menschen unterstützten Markus Igel (Mitte) bei der Petition und der Demonstration für Selbstbestimmung. Foto:Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Viele Menschen unterstützten Markus Igel (Mitte) bei der Petition und der Demonstration für Selbstbestimmung. Foto:Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Viele Menschen unterstützten Markus Igel (Mitte) bei der Petition und der Demonstration für Selbstbestimmung. Foto:Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Viele Menschen unterstützten Markus Igel (Mitte) bei der Petition und der Demonstration für Selbstbestimmung. Foto:Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Der Fall von Markus Igel erregte Aufmerksamkeit: In seinem Kampf mit dem saarländischen Landesamt für Soziales erhielt er nicht nur Unterstützung von vielen Menschen, die seine Petition unterschrieben. Zur Demo erschien auch prominente Hilfe.

Schauspieler Samuel Koch, der seit seinem Unfall bei „Wetten dass..?“ querschnittsgelähmt ist, nahm an der Kundgebung vor dem Landesamt teil. Der 31-Jährige machte sich für den gleichaltrigen Markus Igel stark. „Ich möchte mich solidarisch zeigen mit Menschen, die da nicht gut behandelt werden und die um das Lebensnotwendigste kämpfen und verhandeln müssen“, sagte er bei der Demonstration. Es müsse sich grundsätzlich etwas ändern.

[legacy_gallery images=“49751,49752,49753,49754″ title=“Demonstration für Markus Igel vor dem Landesamt für Soziales in Saarbrücken mit Samuel Koch. Fotos: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk“ teaser=““ ]

„Ich weiß selbst ganz genau, wie das ist, Anträge zu stellen. Wie mühsam es ist, Assistenzkräfte zu finden. Und ich habe da selbst immer wieder Ärger“, sagte Koch weiter. Als junger Mensch sei es ihm wichtig, mit größtmöglicher Flexibilität und Freiheit am Leben teilzuhaben. Das gelte sicher auch für ältere Menschen.

Markus Igel ist an Armen und Beinen gelähmt. Das Landesamt wollte jedoch nicht länger für seine Pflegekräfte aufkommen. Daher blieb dem 31-Jährigen nur die Wahl, ins Heim zu ziehen oder seine Pfleger durch billigere Kräfte zu ersetzen, denn Markus braucht Hilfe rund um die Uhr. Dafür hatte er bislang elf Assistenten in Teilzeit, die 12.800 Euro im Monat kosteten. Das Landesamt wolle maximal 7.500 zahlen. Das berichtet Markus Anwalt Oliver Tolmein. Nach Sozialhilferecht dürfen sich Behinderte mit sehr hohem Assistenzbedarf ihre Pflegekräfte aussuchen. An der Demonstration nahmen etwa 100 Leute teil. 78.400 Menschen unterschrieben bisher die Petition.

Verwendete Quellen:
• dpa
• eigener Bericht