Nach Brand in Moria: Saarbrücker Bürgermeisterin Meyer-Gluche fordert Landesregierung zum Handeln auf

Die Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer-Gluche fordert nach dem verheerenden Brand in dem Flüchtlingslager Moria schnelle humanitäre Hilfe. Dabei nimmt sie vor allem die saarländische Landesregierung in die Pflicht. Diese hält sich zu dem Thema bislang vergleichsweise bedeckt.

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos fordert die Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer-Gluche schnelle Hilfe für die rund 13.000 Geflüchteten. Dabei bekräftigt Meyer-Gluche die Handlungsbereitschaft der Landeshauptstadt Saarbrücken, geflüchtete Menschen zusätzlich aufzunehmen und ihnen eine sichere Perspektive zu bieten.

Saarbrücken ist bereits seit dem 19. Juli 2019 Mitglied im Bündnis „Städte Sicherer Hafen“. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von Kommunen und Landkreisen, die sich für eine zusätzliche Aufnahme von Geflüchteten einsetzen. Dass die Landeshauptstadt Saarbrücken gerne weitere Flüchtlinge aufnehmen möchte, habe Meyer-Gluche dem saarländischen Innenminister Klaus Bouillon bereits mehrfach mitgeteilt, passiert sei allerdings nie etwas.

Deswegen nimmt die Saarbrücker Bürgermeisterin die saarländische Landesregierung nun noch stärker in die Pflicht. Geflüchtete Menschen aufzunehmen dulde nun keinen Aufschub mehr. Sie kritisiert indessen die Untätigkeit der saarländischen Landesregierung: „Nach wie vor versteckt sich das Saarland hier aber hinter Zuständigkeiten und will kein eigenes Landesaufnahmeprogramm schaffen“. Das müsse jetzt ein Ende haben. „Bundes- und Landesregierung müssen jetzt endlich handeln!“, fordert Meyer-Gluche über die sozialen Medien.

Die saarländische Landesregierung hält sich auch nach der deutlichen Kritik bislang vergleichsweise bedeckt. Während sich Ministerpräsident Tobias Hans bei anderen Themen üblicherweise sehr aktiv auf den sozialen Kanälen zeigt, übt er sich nach den Bränden in Moria bislang in Schweigen. Auch Innenminister Klaus Bouillon hat sich zu der Thematik bislang noch nicht geäußert.

Die stellvertretende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bekräftigte, dass auch das Saarland gerne helfen würde, verwies allerdings darauf, dass der Bundesinnenminister Horst Seehofer den Weg für ein Handeln der Bundesländer erst frei machen müsste.