Nach Rassismus-Beleidigung in Saarlandliga: Verband reagiert mit neuem Verfahren

Nach einem Spielabbruch in der Schröder-Liga Saar hat der Saarländische Fußballverband die Handlungsanweisung für Schiedsrichter bei Gewaltvorfällen angepasst. Im Rahmen einer Partie hatte ein Zuschauer einen Neunkircher Spieler rassistisch beleidigt. Bei entsprechenden Vorfällen greift ab sofort ein mehrstufiges Verfahren.
Der Saarländische Fußballverband hat die Handlungsanweisung für Schiedsrichter bei Gewaltvorfällen angepasst. Foto: Pixabay
Der Saarländische Fußballverband hat die Handlungsanweisung für Schiedsrichter bei Gewaltvorfällen angepasst. Foto: Pixabay

Rassismus-Beleidigung in Saarlandliga

Am Wochenende war es in der Schröder-Liga Saar, im Rahmen der Partie Borussia Neunkirchen gegen TuS Herrensohr, zu einem Spielabbruch gekommen. In der 82. Spielminute hatte sich der Schiedsrichter dazu entschieden, die Saarlandliga-Begegnung vorzeitig abzubrechen. „Der Grund dafür war, dass ein Zuschauer einen Neunkircher Spieler rassistisch beleidigt hatte“, teilte der Saarländische Fußballverband (SFV) am gestrigen Donnerstag (13. April 2023) mit.

SFV passt Handlungsanweisungen für Schiedsrichter an

„Nach dem Spielabbruch in der Schröder-Liga Saar am Samstag […] hat der Saarländische Fußballverband die Handlungsanweisung für Schiedsrichter bei Gewaltvorfällen angepasst“, so die Angaben des SFV. Bei Beleidigungen durch Zuschauer:innen greife ab sofort ein mehrstufiges Verfahren.

„Zunächst warten Schiedsrichter die Reaktion des betroffenen Spielers ab. Anschließend kann unter Berücksichtigung der Gesamtumstände und Schwere des Vorfalls geprüft werden, ob eine Fortsetzung des Spiels möglich ist“, hieß es. Darüber hinaus erhalte der gastgebende Verein künftig die Möglichkeit, „durch eine Spielunterbrechung die Situation zu deeskalieren und zu beruhigen sowie den Störer zu entfernen“. Wiederholt sich die Situation, wird das Spiel laut Mitteilung in jedem Fall abgebrochen. Die Regelung gilt nach SFV-Angaben ab sofort.

„Rassismus hat im saarländischen Fußball keinen Platz“

SFV-Präsident Heribert Ohlmann sagte: „Rassismus hat im saarländischen Fußball keinen Platz. Der Saarländische Fußballverband steht für Vielfalt und stellt sich gegen Gewalt und jede Form der Diskriminierung“.

Verbandsschiedsrichterobmann Dr. Volkmar Fischer ergänzte: „Mit der Anpassung der Handlungsanweisung wollen wir ein einheitliches Vorgehen bei rassistischen, homophoben oder ähnlich gelagerten Beleidigungen durch Zuschauer bei Fußballspielen schaffen“. Damit solle ein solches Verhalten bereits „im Anfangsstadium“ unterbunden werden.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Saarländischen Fußballverbands, 13.04.2023