Personalkollaps bei Bus und Bahn im Saarland

Der Nachwuchsmangel ist beim ÖPNV schon heute spürbar.
Symbolfoto: BeckerBredel
Symbolfoto: BeckerBredel
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Ein Jahr lang für einen Euro pro Tag mit nur einem Ticket Bus, Bahn und Saarbahn fahren – das könnte bei gleichzeitig mehr Pünktlichkeit, Bequemlichkeit und Takt-Zuverlässigkeit den öffentlichen Nahverkehr im Land sicherlich attraktiver machen.

„In Darmstadt“, so berichtete der Leiter der Stabsstelle Innovation und Umwelt bei der Arbeitskammer, Jürgen Meyer, bei einer Tagung zum Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV), „ist der Slogan ,1 Jahr, 1 Euro pro Tag, 1 Ticket’ bereits mit Erfolg in die Tat umgesetzt.

Und im Saarland? „Es geht nicht, dass mancherorts sonntags gar kein Bus fährt“, betonte Meyer. Für mehr Kundennähe mangele es zudem an Service- und Begleitpersonal in den Verkehrsmitteln, kurzen und sicheren Umsteige-Wegen sowie genügend und gut erreichbaren Toiletten an den Haltestellen. Dies sei vor allen das Anliegen vieler Frauen. Und diese „nutzen den ÖPNV häufiger als Männer“.

Die aktuellen Hürden
Nach dem Anfang 2017 von der Landesregierung in Kraft gesetzten Gesetz über den ÖPNV haben nun die Landkreise und die Städte mit eigenen Verkehrsunternehmen im Land die Aufgabe, neue Nahverkehrs­pläne aufzustellen. Dabei geht es um bessere Planung, Organisation und Ausgestaltung, aber auch um Umweltaspekte sowie soziale Standards für den Nahverkehr.

Geld und Personal dürften dabei die größten Hürden zur Verbesserung darstellen, zeigte die Tagung mit knapp 50 Kommunalpolitikern und Verkehrsexperten in der Saarbrücker Arbeitskammer. „Die Politik ist gefordert für guten Nahverkehr im Saarland“, sagte Meyer. ‚

Die Aussage mancher Kommunen, sie hätten kein Geld und deshalb keinen guten Nahverkehr, ließ der Arbeitskammer-Sprecher nicht gelten: „Wir sind doch nicht im Armenhaus Europas hier.“

Die Leiterin der Abteilung Verkehr im Saar-Wirtschaftsministerium, Astrid Klug (SPD), sagte, das Leitmotiv ihres Hauses laute: „Guter Nahverkehr – gute Arbeit.“ Das größte Problem in den nächsten Jahren sei nicht der Wandel in der Mobilität, sondern die Frage: „Wo kommen die Beschäftigten der Zukunft her ?“

Mit Verwendung von SZ-Material.