„Rosins Restaurants“ in Saarbrücken: So lief es für das „Natürlich schmackhaft“

Am Donnerstagabend wurde die Folge der TV-Show "Rosins Restaurants" aus Saarbrücken ausgestrahlt. Der Sternekoch war zu Gast im Lokal "Natürlich schmackhaft". Wie es für das Restaurant lief, könnt ihr hier nachlesen:
Der Auftritt in der TV-Show "Rosins Restaurant" lief für ein Restaurant aus Saarbrücken alles andere als gut. Screenshot: kabeleins
Der Auftritt in der TV-Show "Rosins Restaurant" lief für ein Restaurant aus Saarbrücken alles andere als gut. Screenshot: kabeleins

In der TV-Show „Rosins Restaurants“ greift Frank Rosin gastronomischen Betrieben unter die Arme, denen die Gäste ausbleiben. Dabei analysiert der Sternekoch zunächst in einer Bestandsaufnahme den Ist-Zustand der Restaurants und überarbeitet anschließend mit den Betreiber:innen die Punkte, bei denen der Gastro-Profi noch Nachholbedarf sieht.

Saarbrücker Restaurant in TV-Show „Rosins Restaurants“ zu sehen

In der Folge von Donnerstagabend (5. Oktober 2023) war das Saarbrücker Restaurant „Natürlich schmackhaft“ zu sehen. Gedreht wurde in dem Lokal im Stadtteil Rotenbühl im Dezember 2022. Wie es für das Restaurant lief, haben wir hier für euch zusammengefasst.

Rosin freut sich auf Saarbrücken: „Mega-Stadt“

Zu Beginn freute sich Rosin noch auf seinen Saarland-Besuch. So läutet der Sternekoch die Sendung mit den Worten „Ich bin in Saarbrücken. Mega-Stadt!“ ein. Es sollte allerdings jetzt schon der letzte Funken Euphorie sein, den er in der rund 90-minütigen Sendung versprüht.

Verworrene Situation im „Natürlich schmackhaft“

Bei der Ankunft im „Natürlich schmackhaft“ lernt Rosin den Inhaber Timo (37) und dessen Freundin Annika (31) kennen. Diese hilft ihrem Freund notgedrungen als Servicekraft aus und das, obwohl sie selbst bereits einen anderen Vollzeitjob hat. Diesen Schritt ist Annika gegangen, da Timos früherer Geschäftspartner ihn hat hängenlassen und er keine qualifizierten Kräfte findet. Doch die 31-Jährige steckt nicht nur ihre kostbare Zeit in den Laden ihres Freundes, sondern auch ihr Geld. Fünfstellige Beträge habe sie bereits in das Lokal investiert, um dessen Defizite auszugleichen. Denn in das Lokal kommen zu wenig Gäste.

Bestandsaufnahme von Rosin: „Das ist kein schönes Restaurant“

Für Rosin wird schnell klar, woran das liegt. Es fehlt an einem schlüssigen Konzept, einer guten Organisation und schlichtweg am Know-how. Die Speisekarte, die vorwiegend aus deutscher und griechischer Küche besteht, bezeichnet der Sternekoch als „an den Haaren herbeigezogen“. Eine gastronomische Idee könne er darin nicht erkennen. Auch das Ambiente gefällt Rosin nicht. „Das ist kein schönes Restaurant“ und „Ich würde mich hier auch nicht wohlfühlen“, so der 57-Jährige.

Testessen geht in die Hose: Gäste sind unzufrieden

Danach folgt ein erstes Testessen, bei dem 14 Gäste ihr Urteil zu Service, Essen und Ambiente abgeben. Dabei möchte Rosin die Mitarbeitenden des „Natürlich schmackhaft“ auch einfach mal in Aktion sehen. Das Team ist dabei überschaubar, denn es besteht neben Timo und Annika nur aus dem 24-jährigen Koch Max. Dieser soll die Drei-Gänge für die Besucher:innen alleine zubereiten. Das gelingt in der lediglich zehn Quadratmeter großen Küche nicht wirklich, weshalb auch Inhaber Timo mithelfen muss. Alles wirkt etwas unorganisiert. Den einzigen Lichtblick bietet Annika, die die Gäste sehr freundlich und aufmerksam bedient. Für den Service erhält das Restaurant folglich beim Testessen 4 von 5 möglichen Sternen. Alle anderen Bereiche schneiden deutlich schlechter ab. Lediglich 2,5 Sterne gibt es für das Ambiente, Speisenauswahl, Anrichteweise und Geschmack schneiden mit nur zwei Sternen ab.

Annika bricht den Dreh ab

Für Annika, die ihr Geld und ihre Energie bislang nur Timo zuliebe in das Restaurant steckt, ist das der Punkt, an dem es zu viel wird. In einem offenen Gespräch mit Rosin erklärt die 31-Jährige, dass sie mit ihren Kräften am Ende ist. Seit vielen Monaten arbeitet Annika täglich rund 16 Stunden. Zudem hat sie ihr Erspartes in das Restaurant gesteckt, von dem sie selbst nicht überzeugt ist. „Timos Herz hängt dran, da kann ich nicht einfach mit dem Hammer reinschlagen und sagen: ‚Jetzt mach zu'“, erklärte die Saarbrückerin schon zu Beginn. Doch ihre Gesundheit möchte sie nicht weiter opfern. Für sie ist der Dreh damit beendet.

Lerneffekt tritt nur mäßig ein

Danach sucht Rosin das Gespräch mit Timo. „Das war ein katastrophales Testessen. Das habe ich so auch noch nie erlebt“, lautet das Zwischenfazit des Sternekochs. Er könne sich an keinen anderen Fall erinnern, bei dem er derart viele Baustellen vorgefunden habe. Diese möchte er in der Folgezeit zusammen mit Timo und Max angehen. Ein Raumgestalter kümmert sich um die visuelle Umgestaltung des Lokals, Rosin versucht bei einer Kochlehrstunde neue Menü-Ideen mit Timo und Max zu entwickeln. Doch der Lerneffekt tritt nur in sehr geringem Maße ein, was sich auch bei einem zweiten Testessen zeigt. Normalerweise sollten in dieser Phase die neuen Ideen umgesetzt werden und dadurch Verbesserungen erzielt werden. Doch die spürbaren Verbesserungen blieben aus.

Zweites Testessen läuft ebenfalls schief

Das fängt bereits bei der Organisation an. So haben Timo und Max offenbar nicht vorab geklärt, wer die Zutaten für das zweite Testessen einkaufen geht. Zehn Minuten vor dem geplanten Startschuss offenbart ein Telefonat die Misere. Max erledigt schließlich den Einkauf, kommt dadurch aber eine Stunde zu spät. Zeit, die er dringend benötigt hätte, um die Speisen angemessen zuzubereiten. Nun herrscht leider – wie bereits beim ersten Testessen – ziemliches Chaos in der Küche. Timo, der nun als Servicekraft agiert, scheint die Lage ebenfalls nicht im Griff zu haben. Gäste beschweren sich über die langen Wartezeiten. Auch das Essen schmeckt den Gästen leider nicht.

Dementsprechend fiel auch das Ergebnis des zweiten Testessens aus. Die Gäste verteilten drei Sterne für das Ambiente, drei für den Service, drei für die Speisenauswahl, 2,5 für die Anrichteweise und drei für den Geschmack. Rosin bezeichnet das Urteil der Gäste als „extrem gnädig“ und sagt, dass er auf keinen Fall so gnädig gewesen wäre.

Saarbrücker Restaurant inzwischen geschlossen

Das beweist der Sternekoch bei seinen abschließenden Worten. „So könnt ihr das nicht weiterführen, so ist das ein Schuss in den Ofen. Da können wir jetzt sofort zumachen und sofort aufhören“, erklärt Rosin am Ende der Show. Der Gastro-Experte sollte leider recht behalten. Denn rund zehn Monate nach den Dreharbeiten hat das Saarbrücker Restaurant „Natürlich schmackhaft“ dauerhaft geschlossen.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche