Saarland setzt auf Digitalisierung an Schulen

Die Corona-Pandemie hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig die digitale Ausstattung an Schulen ist. Das Saarland will Technik mit neuen Lerninhalten verknüpfen.
Bis zum Sommer soll jeder Schüler bis zur Klassenstufe 8 ein Tablet bekommen haben. Foto: dpa-Bildfunk
Bis zum Sommer soll jeder Schüler bis zur Klassenstufe 8 ein Tablet bekommen haben. Foto: dpa-Bildfunk

Bis zu den Sommerferien sollen alle saarländischen Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 8 mit Tablets ausgestattet sein. Das kündigte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag (10. Mai 2022) in Saarbrücken an. Die Verteilung der Tablets in den Stufen 6 und 7 sei bereits abgeschlossen. Das Land investierte in diese Ausstattung rund 50 Millionen Euro. Laut Streichert-Clivot habe es in den letzten zwei Jahren „Riesen-Schritte“ beim Ausbau der digitalen Bildung gemacht.

Ministerin: Kinder und Jugendliche individuell fördern

Allein die technische Seite zu beleuchten, reiche jedoch nicht aus. „Uns geht es darum, Kinder und Jugendliche möglichst individuell zu fördern und zu unterstützen und das eben mit den Möglichkeiten, die die digitale Welt im Bereich der Bildung bietet.“ Gerade mit Blick auf die Herausforderungen am Arbeitsmarkt sei dies auch im Saarland eine sehr wichtige Kompetenz: „Man muss verstehen, wie die digitale Welt funktioniert, um sie auch selbst gestalten zu können“, sagte die Ministerin.

Schulbuchausleihe wird ausgebaut

Parallel werde nun auch die klassische Schulbuchausleihe mit digitalen Angeboten zu einer „Landesweiten Systematischen Medienausleihe Saar“ (LSMS) ausgebaut. Das kommende Schuljahr sei als sogenanntes Hybrid-Schuljahr geplant: Analoge und digitale Schulbücher und Bildungsmedien würden dann parallel genutzt.

Streichert-Clivot: Schulbücher werden nicht durch PDFs ersetzt

„Man darf es sich nicht so vorstellen, dass ein Schulbuch nun durch ein pdf-Dokument ersetzt wird“, betonte Streichert-Clivot. Dies genüge nicht dem Anspruch an digitale Bildung. Stattdessen sollen alle Möglichkeiten genutzt werden, um einen breiten Zugang auf unterschiedlichen Ebenen zu Lerninhalten zu gewährleisten. So sollen klassische Inhalte aus dem Unterricht durch Audio- und Videoangebote ergänzt werden. Den Eltern empfahl sie, dieses digitale Angebot in der neuen Medienausleihe ab dem kommenden Schuljahr für 20 Euro pro Schuljahr zu nutzen.

Wichtig sei dabei zudem der Aspekt der adaptiven Lernsysteme. Den Lehrern solle durch die Digitalisierung ermöglicht werden, sehr genau zu erkennen, wo Förder- und Unterstützungsbedarf in ihrer Klasse entsteht, um dort gezielt Übungsangebote machen zu können.

Nach Einschätzung der Ministerin ist das Saarland das einzige Flächenland bundesweit mit einem solchen „Angebot aus einem Guss“, das in dieser Form Technik und Inhalte für die digitalen Unterrichtsangebote zusammenfügt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur