So erklärt Mirko Welsch das Knutsch-Foto mit NPD-Frau Jacky Süßdorf

Unter den Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl von Saarbrücken fällt einer aus dem Rahmen: Mirko Welsch. Das Ex-AfD Mitglied hat sich in einem Interview mit der „SZ" zu seiner ehemaligen Partei und einem pikanten Foto mit NPD-Funktionärin Jacky Süßdorf geäußert.
Im Frühjahr 2016 tauchte dieses Foto bei der „Bild" auf, das Mirko Welsch bei einem Kuss mit Jacky Süßdorf zeigt.
Im Frühjahr 2016 tauchte dieses Foto bei der „Bild" auf, das Mirko Welsch bei einem Kuss mit Jacky Süßdorf zeigt.
Im Frühjahr 2016 tauchte dieses Foto bei der „Bild" auf, das Mirko Welsch bei einem Kuss mit Jacky Süßdorf zeigt.
Im Frühjahr 2016 tauchte dieses Foto bei der „Bild" auf, das Mirko Welsch bei einem Kuss mit Jacky Süßdorf zeigt.

Seitdem Mirko Welsch (41) angekündigt hat, für die Freie Bürger-Liste als Kandidat für das Oberbürgermeisteramt zu kandidieren, ist der Dudweiler Politiker Thema.

Das dürfte für den Ex-AfDler zumindest nichts Neues sein. Schon in der Vergangenheit sorgte er immer wieder für Gesprächsstoff, sei es durch seinen Austritt aus der AfD, mit der Begründung die Partei sei zu rechts, oder mit einem Kussfoto mit Jacky Süßdorf. Gegenüber der „SZ“ hat er sich nun zu seiner Vergangenheit geäußert. Die wichtigsten Aussagen:

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Wie ist das Foto mit Jacky Süßdorf entstanden?

Laut Welsch entstand das Foto im Bahnhofslokal „CityTrain“, das früher Süßdorf gehörte, nach einem gemeinsamen Abend mit zwei Freunden. „Jacky Süßdorf warf sich mir dabei an den Hals und busselte mich“, sagte Welsch der „SZ“.

Allein sein Outfit würde schon zeigen, dass er dieses Foto nicht gewollt habe. Zu diesem Zeitpunkt war Süßdorf zwar noch nicht in der NPD, bezeichnete sich laut Welsch aber schon als rechtskonservativ. Da sowohl Homo- und Transsexuelle als auch Migranten für sie arbeiteten, hielt Welsch sie für weltoffen. „Später wurde ich damit aufgezogen, dass ich sie offenbar so schlecht geküsst habe, dass sie danach zu den Nazis geflüchtet ist“, erklärt er der „SZ“.

Warum ist Welsch in die AfD eingetreten?

Warum tritt ein Homosexueller in eine Partei ein, die sich gegen die Ehe für alle richtet? Mirko Welsch bezeichnet sich selbst als konservativen Patrioten. In die AfD sei er eingetreten, da er gegen die „Euro-Zockerbanken-Rettung um Griechenland“ war. Gemeinsam mit Alice Weidel habe er sich außerdem für die Gleichberechtigung homosexueller Paare eingesetzt.

Für Welsch ist die eingeführte Ehe für alle nur ein Schlag der linken Parteien gegen Merkel. „Denn, wenn man es wirklich ernst gemeint hätte, dann wäre dies mit einer Verknüpfung der Abschaffung des Ehegatten- hin zum Familiensplitting verbunden worden“, so Welsch gegenüber der „SZ“.

Und warum ist er wieder ausgetreten?

In einem Interview mit dem Stern äußerte Welsch 2017, dass insbesondere die Linie von Björn Höcke und der starke Rechtsruck zu seinem Austritt geführt haben. Irgendwann habe er auch die Diskussion um Asylanten nicht mehr hören können. Mit völkischen Ideen wolle er nichts zu tun haben. Zudem berichtet Welsch der „SZ“, er habe während seiner AfD-Zeit „elf Morddrohungen und vier Mordaufrufe von überwiegend linksradikalen Typen„, bekommen, die sich auch gegen seinen Lebenspartner richteten. Durch seinen Rückschritt von der Bundes- auf die Kommunalebene habe er Lebensqualität gewonnen.

Genaues zum Wahlprogramm des Dudweilers ist bislang noch nicht bekannt. Fest steht nur, dass Mirko Welsch Charlotte Britz ablösen möchte, wenn nicht als Bürgermeisterin, dann als Chefin des Saarbahn-Aufsichtsrates. Bis zur Wahl ist es noch etwas hin. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Überraschungskandidat noch für mehr Aufsehen sorgt, ist hoch.