So haltet ihr eure Pflanzen bei Hitze fit (oder zumindest am Leben)

Im Saarland ist es wie vielerorts derzeit dauerhaft sehr heiß. Die anhaltende Hitze macht nicht nur Menschen zu schaffen, sondern auch Garten- und Balkonpflanzen. So könnt ihr eure grünen Schützlinge am Leben halten:
Bei der aktuellen Hitze sollten man Blumen und andere Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon kräftig gießen. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk
Bei der aktuellen Hitze sollten man Blumen und andere Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon kräftig gießen. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk

Pflanzen brauchen Licht – so weit, so klar. Aber gerade in heißen Sommermonaten wie derzeit im Saarland ist es schnell zu viel des Guten. Die pralle Sonne und Hitze macht insbesondere Balkon- und Gartenpflanzen zu schaffen. Wie ihr sie trotzdem am Leben haltet:

Welche Pflanzen sind besonders gefährdet?

Je größer die Blätter der Pflanze, desto mehr Wasser verdunstet über die Blattfläche. Vor allem Pflanzen mit großen, weichen Blättern leiden daher bei Hitze. Bei starker Sonneneinstrahlung kann das Gewebe letztlich absterben.

Besonders gefährdet sind jedoch auch alle Balkon- und Kübelpflanzen. In den Töpfen ist die Erde begrenzt. Somit kann auch weniger Wasser gespeichert werden. Da viele Pflanzen, die im Mai in die Kästen eingepflanzt wurden, gerade in vollem Wachstum und Blüte sind, muss man hier häufiger gießen, als bei Beet-Pflanzen.

Richtig gießen: Wie viel Wasser brauchen die Pflanzen?

Beim Gießen gilt: besser nur einmal am Tag, dafür aber großzügig. Je größer die Blätter sind, desto mehr Wasser braucht die Pflanze. Dabei sollte man beachten, dass das Wasser ausreicht, um auch tief in den Boden einzudringen. Wenn man nur die Oberfläche anfeuchtet, erreicht das Wasser die Wurzeln nicht.

Allerdings sollte es bei Balkon- und Kübelpflanzen auch nicht zu viel des Guten sein. Wenn viel Wasser wieder unten aus den Kübeln herausfließt, schwemmt es Nährstoffe und Dünger mit. Ein Untersetzer kann hier helfen. Allerdings sollte die Pflanze auch nicht dauerhaft im Wasser stehen. Das provoziert Wurzelfäule.

Von oben oder von unten gießen?

Beim Gießen sollte das Wasser dabei immer direkt auf die Erde fließen, niemals auf die Blätter. Der Grund: Die Tropfen können bei Sonneneinstrahlung wie eine Linse wirken. Die Pflanze bekommt dann „Sonnenbrand“ – braune Flecken auf den Blättern. Dauerhaft nasse Blätter können bei empfindlichen Pflanzen jedoch auch Pilzbefall begünstigen.

Wann gießen?

Um das übermäßige Verdunsten – sowohl auf den Blättern als auch in der Erde – zu vermeiden, gießt man am besten früh morgens oder spät abends. Dann können der Boden und die Pflanzen das Wasser besser aufnehmen. Bei sehr starker Hitze kann man bei Bedarf auch mittags oder nachmittags nachwässern.

Welches Wasser ist am besten?

Regenwasser aus einer Tonne ist grundsätzlich besser zum Gießen geeignet als Leitungswasser. Dieses enthält einerseits kaum Kalk und hat andererseits die perfekte Temperatur. Beim Gießen mit dem Gartenschlauch ist Vorsicht geboten: Liegt dieser im Freien, kann sich das Wasser darin durch Sonneneinstrahlung aufheizen. Verwendet man nun das heiße Wasser zu Gießen, kann das den Pflanzen schaden. Besser ist daher, den Schlauch vor dem Bewässern zu leeren oder ihn gleich an einem sonnengeschützten Ort aufzubewahren.

Kann man bei Hitze Düngen?

Düngen bei Hitze ist grundsätzlich möglich – allerdings nur, wenn die Pflanzen noch fit sind. Bei ausgetrockneten und schlappen Blättern bringt die Maßnahme meist nichts. Auch beim Düngen gilt: Besser morgens, abends oder an bedeckten Tagen. Zudem sollte Dünger eher sparsam verwendet werden.

Wie kann man Pflanzen schützen?

Bei starker Mittagshitze, etwa zwischen 11.00 Uhr und 16.00 Uhr, bringt man Balkonpflanzen am besten in den Schatten. Beete finden unter Schirmen, Sonnensegeln oder Tüchern Schutz. Dabei sollte man beachten, dass die Luft darunter zirkulieren kann. Wer gerne im Voraus plant, kann schon im Frühjahr Sträucher oder Hecken setzen, die später dann den Blumen- und Gemüsebeeten Schatten spenden.

Die Gefahr durch die Hitze besteht jedoch auch für die Erde. Wenn der Boden austrocknet, schadet das auch den Pflanzen. Abhilfe schaffen können dabei sogenannte Bodendecker wie Katzenminze, blauer Bubikopf oder Glockenblume. Allerdings kann auch eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub, Schnittgut oder Stroh über der Erde schnell helfen.

Welche Pflanzen kann man jetzt noch säen/einpflanzen?

Die Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon sind alle schon vertrocknet? Die Hauptsaison fürs Einpflanzen ist zwar bereits vorbei. Einige Pflanzen können jedoch auch jetzt noch gesät werden. Salat, Spinat, Radieschen, Rhabarber, Kohlrabi, Mangold, und Grünkohl etwa wachsen auch bei Aussaat im August noch. Auch Kräuter wie Dill und Petersilie oder Blumen wie Sonnenblumen, Stiefmütterchen oder Lupinen können jetzt noch eingepflanzt werden.

Bei starker Hitze sollte man jedoch auf die Aussaat oder das Einpflanzen verzichten und auf einen etwas kühleren Tag warten. Vor dem Einsetzen von Pflanzen sollte man diese in einem Eimer wässern. So können sie sich richtig vollsaugen. Auch nach dem Einpflanzen ist ausgiebiges Wässern natürlich Pflicht.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche