Verdrängung ins Private: Landrat von St. Wendel kritisiert Sperrstunde

Die Sperrstunde, die die Landesregierung des Saarlandes zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingeführt hat, stößt in St. Wendel auf Kritik.

Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) fürchtet, dass die Sperrstunde lediglich zu einer Verlagerung des Problems führt. „Ebenso wie beim Beherbergungsverbot, das vom Land dankenswerterweise nicht verhängt wurde, glaube ich, dass die Sperrstunde eher zur Verdrängung ins Private führt, also genau das erreicht, was wir verhindern wollen.“

Private Feiern entziehen sich jeder Kontrolle

Recktenwald glaubt, dass viele verantwortungsvolle Gastronomen Hygienevorschriften umsetzen und auf die Einhaltung der Regeln achten. Teilweise gingen diese sogar weiter als vorgeschrieben. „Es ist doch besser, wenn junge Menschen unter sozialer Kontrolle in den Gaststätten sitzen als unkontrollierbar im Privaten feiern“, so Recktenwald.

Bei privaten Feiern würde schnell alle Regeln vergessen. Hier spiele sich daher das Hauptinfektionsgeschehen ab. „Das Ausbruchsgeschehen in einem Dorf unserer Region wäre durch Sperrstunde und Alkoholausschankverbot in der Nacht nicht verhindert worden.“

Verwendete Quellen:
– Meldung des Landratsamtes St. Wendel