Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs: Kirchlicher Strafprozess gegen Pfarrer aus Großraum Trier

Wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs wird es gegen einen Pfarrer im Ruhestand aus dem Großraum Trier einen kirchlichen Strafprozess geben. Das sei im Bistum, zumindest was die vergangenen 15 bis 20 Jahre angehe, eine "Premiere".

Rom ordnet kirchlichen Strafprozess gegen Geistlichen an

Ein Pfarrer im Ruhestand aus dem Großraum Trier wird sich in einem kirchlichen Strafprozess verantworten müssen. Die Vorwürfe: sexueller Missbrauch. Nach Angaben des Bistums Trier habe die Glaubenskongregation in Rom Bischof Stephan Ackermann zu dem Prozess angewiesen. Solch ein kirchlicher Strafprozess, der im Bistum Trier verhandelt werde, sei eine Premiere – zumindest, was die vergangenen 15 bis 20 Jahre angehe, sagte die Bistumssprecherin am Montag (21. Juni 2021).

Unabhängiges Richtergremium

Für den „Strafprozess auf dem Gerichtsweg“ werde Ackermann ein unabhängiges Richtergremium einsetzen mit Personen, die nicht zum Bistum Trier gehören, hieß es in einer Mitteilung. Diese sollten nicht aus dem Kreis der Richter des Bischöflichen Offizialats ausgewählt werden und seien auch keine Priester des Bistums Trier. Das Verfahren zur Zusammenstellung dieses Richterkollegiums laufe bereits.

Prozess nicht öffentlich

Den Angaben zufolge werde der Prozess nicht öffentlich sein; das Bistum werde im Anschluss informieren. Anfang 2021 hatte das Bistum Trier eine kirchenrechtliche Voruntersuchung abgeschlossen und das Ergebnis nach Rom gemeldet. Da die mutmaßlichen Vorwürfe gegen den Priester verjährt sind, hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingestellt.

Keine Angaben zu Vorwürfen

Zu den konkreten Vorwürfen selbst gab es keine Angaben. Die Beteiligten in dem Fall sowie die Pfarreiengemeinschaft, in der der Beschuldigte tätig war, sind laut Bistum Trier informiert. Zuvor hatten mehrere Medien über den anstehenden Prozess berichtet.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur