Warum die Corona-Ampel im Saarland noch auf „Gelb“ bleibt

Nachdem der Expertenrat der Landesregierung am Mittwochabend noch geraten hatte, die Corona-Ampel auf "Rot" zu schalten, wenn sich die Infektionslage nicht verbessere, soll die Ampel nun doch vorerst auf "Gelb" bleiben. Der Grund sind leicht gesunkene Kennzahlen. Die Lage bleibe aber weiterhin "sehr angespannt".
Die Corona-Ampel im Saarland bleibt wohl vorerst auf der Stufe "Gelb". Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk
Die Corona-Ampel im Saarland bleibt wohl vorerst auf der Stufe "Gelb". Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk
Die Corona-Ampel im Saarland bleibt wohl vorerst auf der Stufe "Gelb". Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk
Die Corona-Ampel im Saarland bleibt wohl vorerst auf der Stufe "Gelb". Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk

Corona-Ampel im Saarland trotz angespannter Lage weiter auf „Gelb“

Die sogenannte Corona-Ampel im Saarland soll trotz angespannter Lage vorerst noch weiter auf der Stufe „Gelb“ bleiben. Das hat die Gruppe von Expert:innen, die die Landesregierung zur Corona-Lage berät, in ihrem jüngsten Monitoring-Bericht vom gestrigen Donnerstagabend (15. April 2021) empfohlen. Am Abend zuvor hatte das Gremium dem Kabinett noch geraten, die Ampel auf „Rot“ zu schalten, wenn sich die Infektionslage in der Region am Donnerstag nicht verbessere.

Leicht gesunkene Kennzahlen am Donnerstag

Ausschlaggebend für die Empfehlung, die Ampel vorerst noch auf „Gelb“ stehenzulassen, sind leicht gesunkene Kennzahlen. So soll der R-Wert von 1,5 auf 1,1 zurückgegangen sein. Zudem ist die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz gegenüber dem Vortag von 133,2 auf 128,7 leicht gesunken. Auch die Krankenhausauslastung habe sich im Vergleich zum Vortag nicht wesentlich verschärft.

Situation weiter „sehr angespannt“

Allerdings bleibe die Lage insgesamt „sehr angespannt“ und müsse täglich neu bewertet werden. Gegenüber SOL.DE gab das Gesundheitsministerium am Donnerstagmittag an, dass 88 Prozent der Intensivbetten im Saarland belegt seien. Einige Kliniken haben bereits Alarm geschlagen, da ihre intensivmedizinische Aufnahmemöglichkeiten erschöpft seien. Das liege vor allem am „Behandlungsdruck aus dem Non-Covid-Bereich“, da sich Operationen, die im vergangenen Jahr abgesagt wurden, immer schwerer aufschieben ließen und sich so einiges angestaut habe.

Auch die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) hatte angesichts dieser Zahlen schon vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. „Die Lage ist ernst. Sie ist sehr angespannt“, sagte SKG-Geschäftsführer Thomas Jakobs am Donnerstag.

Umschalten auf „Rot“ steht weiterhin im Raum

Viele Expert:innen reden daher davon, dass die Corona-Ampel im Saarland eigentlich auf „dunkelgelb“ oder „orange“ stehe. In dem Monitoring-Bericht heißt es, dass bei einem „Abweichen der Indikatoren“ ein Umschalten der Ampel auf „Rot“ empfohlen wird. Das würde einen „konsequenten Lockdown“ bedeuten. Wie dieser in seinen Einzelheiten aussehen soll, ist bislang allerdings noch nicht bekannt. Eine Rechtsverordnung für die Stufe „Rot“ ist nach SOL.DE-Informationen zwar bereits erarbeitet worden. Die genauen Inhalte liegen uns aber noch nicht vor. Zudem müsste das neue Regelwerk erst noch beschlossen werden. Der Ministerrat wird am heutigen Freitag zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– eigene Berichte
– Berichte der Saarbrücker Zeitung
– Berichte des Saarländischen Rundfunks
– Deutsche Presse-Agentur