„Alles Kopfschuss – wie immer“: S. brüstete sich mit Jagd – Berichte von regelrechten Jagdorgien

"Alles Kopfschuss - wie immer": Damit hat der Hauptangeklagte Andreas S. im Polizistenmord-Prozess nach Angaben von Ermittler:innen in Textnachrichten bei seinen Jagdkumpels angegeben. Der 39-Jährige soll regelmäßig mit seinen Jagderfolgen geprahlt haben. Ein Ermittler berichtet von regelrechten Jagdorgien:
Der 39-jährige Hauptangeklagte Andreas S. soll in Textnachrichten mit Kopfschüssen geprahlt haben. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach
Der 39-jährige Hauptangeklagte Andreas S. soll in Textnachrichten mit Kopfschüssen geprahlt haben. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach

Am heutigen Donnerstag fand vor dem Landgericht Kaiserslautern der siebte Verhandlungstag im Prozess um die Polizistenmorde von Kusel statt. Gegenstand der Verhandlungen waren heute unter anderem Textnachrichten von Andreas S. in Chatgruppen, in denen er sich nach Jagden mit erlegten Tieren brüstete.

Andreas S. prahlt in Textnachrichten mit Kopfschüssen

In den Textnachrichten prahlte der Hauptangeklagte mit seinen Jagderfolgen. Einem Jäger soll er beispielsweise geschrieben haben, dass er „aus Langeweile“ sieben Rehe erschossen habe, darunter vier Kitze. Ergänzt haben soll Andreas S. die Nachricht mit „PS: Alles Kopfschuss, wie immer!“. Zu einem von ihm erstellten Video, in dem 15 aufgehängte Wildtiere in einer Kammer zu sehen sind, schrieb der Hauptangeklagte: „Eine geile Aufbrecherei“.

Langjähriger Bekannter von Andreas S.: „Er stellt sich gerne dar“

Ein Bekannter von Andreas S., der den Hauptangeklagten seit gut zehn Jahren von der Jagd kennt, sagte über den 39-Jährigen: „Er ist von sich selbst überzeugt. Er stellt sich gerne dar.“ Laut den Schilderungen des Mannes sei S. viel besser als ein normaler Schütze gewesen. Demnach habe S. Kopfschüsse bevorzugt, damit er möglichst viel unbeschädigtes Fleisch verkaufen könne.

Ermittler berichtet von regelrechten Jagdorgien

Ein Ermittler der Polizei berichtete heute zudem aus den Vernehmungen, die er mit einem Jäger geführt hatte. Dieser schilderte regelrechte Jagdorgien von S. und dem Nebenangeklagten Florian V. Dabei habe es eine klare Rollenverteilung gegeben: Andreas S. habe aus dem Auto auf Wild geschossen, Florian V. habe die toten Tiere dann eingesammelt. Wenn das Fahrzeug voller toter Tiere war, sei man zum Abladen auf einen Hof und dann direkt wieder rausgefahren. „Das macht deutlich, dass es bei der Geschichte nicht um Jagd geht. Ein Jäger macht so was nicht. Das ist die Anschaffung von Fleisch“, so die Aussagen des Ermittlers.

So geht der Prozess weiter

Der Prozess um die beiden erschossenen Polizeikräfte bei Kusel geht am kommenden Donnerstag (14. Juli 2022) mit der Vernehmung von weiteren Zeug:innen weiter. Folgende Termine sind bis zum 19. Oktober 2022 anberaumt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur