Ein Jahr nach Polizistenmord in Kusel: Gedenkort für verstorbene Polizeikräfte gefordert

Vor einem Jahr wurden bei Kusel ein Polizist und eine Polizistin bei einer Kontrolle erschossen. Die Tat hat bundesweit Entsetzen und Anteilnahme ausgelöst. Eine Gewerkschaft fordert daher nun einen Gedenkort für im Dienst verstorbene Polizeikräfte.
Auf einem Parkplatz an der K22 bei Kusel wurde eine Gedenkstätte für die verstorbenen Polizeikräfte errichtet. Eine Gewerkschaft fordert nun die Schaffung eines Gedenkortes für alle Verstorbenen der Polizei. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk
Auf einem Parkplatz an der K22 bei Kusel wurde eine Gedenkstätte für die verstorbenen Polizeikräfte errichtet. Eine Gewerkschaft fordert nun die Schaffung eines Gedenkortes für alle Verstorbenen der Polizei. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Vor einem Jahr wurden Yasmin B. und Alexander K. erschossen

Heute vor einem Jahr (31. Januar 2022) wurden nahe Kusel zwei junge Polizeikräfte bei einer Kontrolle erschossen. Die 24-jährige Polizeianwärterin Yasmin B. und der 29-jährige Polizeikommissar Alexander K. wollten den Fahrer eines Kastenwagens überprüfen, auf dem sie Hirsche und Rehe entdeckt hatten. Der 39-Jährige jedoch tötete die beiden mit Kopfschüssen – um seine Jagdwilderei zu verdecken. Der Saarländer wurde inzwischen vom Landgericht Kaiserslautern zu lebenslanger Haft verurteilt. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Gedenkstätten an mehreren Orten in Kusel

Auch zwölf Monate nach der Tat herrscht bei vielen Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei noch Fassungslosigkeit. Die Verstorbenen bleiben unvergessen. Auf der Anhöhe am Tatort erinnert ein Kreuz und weiße Engelsfiguren an Yasmin B. und Alexander K. Ein Herz mit betenden Händen trägt die Aufschrift: „Es bleibt die Erinnerung“.

Auch ein paar Hundert Meter weiter wurde auf einem Parkplatz eine größere Gedenkstätte angelegt. Laut des Kuseler Bürgermeisters Jochen Hartloff (SPD) besuchten etliche Menschen diesen Ort. Oft legten sie frische Blumen ab oder zündeten Kerzen an. Und auch die Dienststelle gedenkt der Opfer an einem Ort, an dem jede:r vorbeikomme. „Wir denken täglich an sie“, so der Leiter der Polizeiinspektion Kusel, Christoph Maurer.

Gewerkschaft fordert Gedenkort für alle im Dienst Verstorbenen

Die Geschehnisse in Kusel zeigten einmal mehr, „dass in jeder Uniform letztlich auch ein Mensch steckt“, so die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in einer Pressemitteilung. Die Tat bleibe in trauriger und mahnender Erinnerung. Daher fordert die DPolG die Schaffung eines Gedenkortes für im Dienst verstorbene und verletzte Kolleginnen und Kollegen. „Es sollte ein dauerhaftes Zeichen des Erinnerns geben“, so die Gewerkschaft. In Gedanken seien sie bei den Familien und Kolleginnen und Kollegen von Yasmin und Alexander.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der DPolG
– Eigener Artikel