„Find‘ meinen Ausweis! Sonst lege ich dich neben die zwei“: Florian V. zu Tatverlauf im Fall Kusel

Einem Medienbericht zufolge sollen weitere Informationen aus Justizkreisen zum Tatverlauf im Fall der tödlichen Schüsse nahe Kusel vorliegen. Dabei geht es konkret um die Aussagen des tatverdächtigen Florian V. (32) zu den Geschehnissen. Nicht nur bestreitet dieser, geschossen zu haben. Auch erhebt V. Vorwürfe gegen Andreas S. (38).
In Sulzbach (hier im Bild) wurden die Tatverdächtigen festgenommen. Foto: BeckerBredel
In Sulzbach (hier im Bild) wurden die Tatverdächtigen festgenommen. Foto: BeckerBredel

Am frühen Morgen des 31. Januar 2022 lässt sich Polizeianwärterin Yasmin B. (24) von Andreas S. (38) bei einer Verkehrskontrolle Personalausweis sowie Führerschein zeigen. Mit S. unterwegs ist zu dem Zeitpunkt auch Florian V (32). Plötzlich fällt ein Schuss. Dieser trifft die 24-Jährige am Kopf. Ihr Kollege und Oberkommissar Alexander K. (29) funkt: „Kommt schnell, die schießen!“. Ein ganzes Magazin feuert der 29-Jährige leer, 14 Schuss an der Zahl. Doch K. treffen vier Schüsse. Einer davon am Kopf. Yasmin B. stirbt direkt, Alexander K. wenige Zeit später. Im Verlauf der Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft davon aus: K. und B. erwischten die beiden Tatverdächtigen beim Wildern. Die 38 und 32 Jahre alten Saarländer sollen die Polizist:innen erschossen haben, um einer Strafe wegen illegalen Jagens zu entgehen.

Ebenso geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass beide Tatverdächtigen geschossen haben sollen. Andreas S. schweigt bisher. Florian V. räumte die Kontrolle und die Jagd ein, bestreitet jedoch, selbst geschossen zu haben.

Bericht: Was Florian V. zum Tatverlauf gesagt haben soll

Wie „Focus Online“ berichtet, liegen mittlerweile weitere Informationen „aus Justizkreisen“ zum Tatverlauf vor. Diese beruhen dem Bericht zufolge auf Aussagen des „inhaftierten Jagdgehilfen“ Florian V.

Laut dem 32-Jährigen hätte sich dieser selbst zu Beginn der Kontrolle auf einer nahegelegenen Wiese befunden, um sich um erlegtes Wild zu kümmern. S. hätte ihn dann herbeigerufen. Als Yasmin B. nach dem Jagdschein von S. gefragt habe, soll dieser auf das Fahrzeug verwiesen haben. Darin würde sich der Schein angeblich befinden, „er müsse es nur holen“, so die Schilderung von V. laut „Focus Online“.

Anschließend soll S. der Polizeianwärterin mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen haben. Während sich Oberkommissar K. laut den Beschreibungen von V. daraufhin zurückgezogen habe, soll der 32-jährige Tatverdächtige „das weitere Geschehen nach eigenen Angaben fassungslos verfolgt“ haben, heißt es im Medienbericht. V. zufolge soll der 38-jährige S. dann mit einem Jagdgewehr auf den Oberkommissar geschossen haben. Im weiteren Verlauf soll S. zu V. gesagt haben – so zumindest die Schilderungen des jüngeren Tatverdächtigen: „Find‘ meinen Ausweis! Sonst lege ich dich neben die zwei.“

Die Ausweispapiere blieben jedoch am Tatort zurück – und führten die Ermittler:innen schließlich zu den beiden Tatverdächtigen. Vor der Festnahme sollen S. und F. laut „Focus Online“ noch begonnen haben, „in aller Seelenruhe das Fleisch der gewilderten 22 Damhirsche in ihrer Wurstküche zu zerlegen“.

Wie ebenso aus dem Medienbericht hervorgeht, werde der von V. so geschilderte Tatvorgang „derzeit noch überprüft“. Das habe Udo Gehring, der Leitende Oberstaatsanwalt, mitgeteilt. Unter anderem stehe das Ergebnis der sogenannten Schmauchspur-Untersuchung der beiden Saarländer noch aus.

Verwendete Quellen:
– Bericht von „Focus Online“
– eigene Berichte